Mengel zaubert erneut

Post Mühlhausens Steffen Mengel befindet sich in beeindruckender Frühform: Beim TTC Grenzau gewann der Siegerländer erneut beide Einzel und glänzte mit fantastischen Aktionen (Foto: Maximilian Brüning/Verein).

Ein gigantisches Kräftemessen auf des Messers Schneide: Der Post SV siegt in der TTBL mit 3:1 in Grenzau. Steffen Mengel gewinnt zweimal im fünften Satz, Nervenkostüm von Kapitän Ovidiu Ionescu passt ebenso wie angegossen. Schreyer-Männer liegen auf Platz drei im Tableau.

Grenzau. Die Herren des Post SV haben einen glänzenden Lauf. Zum Abschluss des 2. Spieltages der Tischtennis Bundesliga (TTBL) erkämpften sich die Mühlhäuser einen 3:1-Erfolg beim starken TTC Zugbrücke Grenzau und bleiben in der jungen Saison weiter ungeschlagen. Wettbewerbsübergreifend sind es nunmehr fünf Siege am Stück – drei in der Champions League und zwei in der Bundesliga. Damit hat das Team von Erik Schreyer, wie der TTC Schwalbe Bergneustadt und Werder Bremen mit Irvin Bertrand, noch eine „weiße Weste“ und grüßt vom dritten Tabellenplatz.

Äquivalent zum 3:1 über den ASC Grünwettersbach beim Aufgalopp am heimischen LOTTO Thüringen Center Court war Mühlhausens Steffen Mengel die dominierende Spielerpersönlichkeit und feierte zwei spektakuläre Einzelsiege. Seine TTBL-Bilanz steht somit bei 4:0.

Doch ehe Mengel zaubern durfte, erlebten die Gäste einen komplizierten Start in diese Partie im Brexbachtal. Der TTC Zugbrücke, gegen Bad Königshofen siegreich in die Saison gekommen, durfte erstmalig auf seinen Spitzenmann Feng Yi-Hsin zurückgreifen. Und, der junge Taiwaner bestätigte seinen exzellenten Ruf. Gegen Mühlhausens Neuzugang Marcos Freitas brillierte er mit einer fantastischen Rückhand und einer minimalen Fehlerquote. „Ich habe gerade in den ersten beiden Sätzen zu viele Möglichkeiten mit der Vorhand ausgelassen. Das wird von einem Gegner seiner Qualität brutal bestraft“, erklärte geknickter Portugiese das 0:3 aus seiner Sicht.

„In Grenzau mit 0:1 in Rückstand zu geraten, kann natürlich passieren. Doch dadurch wird der Druck natürlich noch erheblich größer“, analysierte Post-Trainer Erik Schreyer. Steffen Mengel hielt diesem Druck jedoch stand, obgleich Grenzaus Maciej Kubik nichts unversucht ließ, seine Farben vorentscheidend in Front zu bringen. Im fünften Satz hatte Mengel aber die etwas besseren Antworten und vor allem die besseren Nerven. Das knappe 3:2 war der Türöffner für die Gäste.

Nach der Pause nutzte Posts neuer Kapitän, Ovidiu Ionescu, diesen offenen Spalt, um zuzuschlagen. Im Duell mit einem spielerisch enorm verbesserten Martin Allegro brachte der Rumäne eine furiose Leistung auf den Tisch. Doch bei 2:0 und 9:8 geriet er auf die schiefe Bahn und verlor den Durchgang. Satz vier entwickelte sich, bis tief in die Verlängerung, zu einem Wechselbad der Gefühle. Beide Spieler hatten Chancen – Matchbälle für Mühlhausen, Satzbälle für Grenzau. Dass Allegro in einer äußerst sensiblen Situation einen kaum erkennbaren Kantenball von Ionescu direkt anzeigte, kann dem Belgier und seiner sportlichen Fairness kaum hoch genug angerechnet werden. Letztlich gewann der Postler mit 18:16 zum 3:1 und bereitete Mengels Zauberbühnen.

Im Topeinzel des Abends in der stimmungsvollen Zugbrücken-Halle lieferten sich der Siegerländer und Feng Yi-Hsin ein berauschendes Kräftemessen. Beide Athleten verlangten ihrem Gegner bis in den fünften Satz alles ab. Feng führte 4:2, doch ab diesem Moment agierte Mengel bis zum 11:5 für sich in einer Art spielerischen Rauschzustand. Der Siegschrei des Postlers traf Grenzau bis ins Mark.

„Steffen ist der blanke Wahnsinn. Ich ziehe meinen Hut. Einen derart guten Feng zu schlagen, das wird nicht vielen gelingen“, lobte Erik Schreyer. Seine Mannschaft hat nun gut eine Woche Zeit, sich auf den TTC OE Bad Homburg vorzubereiten. Das Spiel steigt am 17. September, 19 Uhr, am Mühlhäuser LOTTO Thüringen Center Court – Tickets im Onlineshop unter folgendem Link:

https://www.post-muehlhausen.de/shop-tickets/