Fünfsatz-Drama in Oberfranken

Stolz, trotz klarer Niederlage: In der Tischtennis-Regionalliga verlieren die Damen des Post SV mit 2:8 beim TSV Bad Rodach, fordern dem Titelaspiranten aber alles ab. Elina Vakhrusheva wird zur tragischen Heldin und kann Tränchen nicht verbergen. Mühlhausen weiter auf Platz vier.

Bad Rodach. Da kam selbst der designierte Meister der Tischtennis-Regionalliga nicht um ein dickes Lob für die jungen Damen des Post SV herum. Zwar hatte sich der favorisierte TSV Bad Rodach im Topspiel der Südstaffel dem Ergebnis nach deutlich mit 8:2 gegen die Mühlhäuserinnen behauptet und ein unwiderstehliches Titel-Statement an die Verfolger Viktoria Wombach und FC Bayern München gesendet. Doch die Gäste, ohne Denise Husung nach Oberfranken gereist, verlangten dem Team um die einstige Erstliga-Akteurin Valerija Mühlbach alles ab. Sieben der zehn Partien waren über die volle Distanz gegangen – fünf davon sollte der heimische TSV für sich verbuchen.

„Das war ein wahnsinnig gutes Spiel von beiden Mannschaften. Wir hätten, mit etwas mehr Glück, 4:0 führen können. Wer weiß, was dann passiert? Dennoch kann ich unseren Damen, aber natürlich auch Bad Rodach, nur ein Riesenkompliment machen“, erklärte Post-Betreuer Michael Günzel. Der frühere Regionalliga-Spieler lenkt mit Volker Porzelt die Geschicke bei den Mühlhäuserinnen.

Die Doppel brachten eine aus Gästesicht hoffnungsvolle Punkteteilung. Annika Fischer und Elina Vakhrusheva, das bilanzstärkste Duett der Staffel, erkämpften sich ein hauchdünnes 3:2 über Anastasiia Solodenko und Sophie Schirm, während Kira Kölling und Margarita Tischenko im Duell mit Valerija Mühlbach und Polina Pashchenko knapp an der Sensation vorbeischrammten (1:3).

In den Einzeln sollten die Gastgeberinnen davonziehen – allerdings nicht ohne die allergrößten Mühen. Elina Vakhrusheva führte gegen Valerija Mühlbach 2:1 in Sätzen (2:3); Annika Fischer besaß gegen Polina Pashchenko im finalen Satz drei Matchbälle, die allesamt ungenutzt blieben (2:3). Margarita Tischenko vermochte es indes nicht, Anastasiia Solodenko zu halten (0:3) und das 1:4 zu verhindern. Parallel dazu startete Kira Kölling eine furiose Aufholjagd und wandelte gegen Sophie Schirm ein 0:2 in einen 3:2-Erfolg.

Die über 140 begeisterten Zuschauer kamen auch in der zweiten Einzelrunde in den Hochgenuss bester Tischtennis-Kost. Post-Kapitänin Annika Fischer ließ gegen Valerija Mühlbach nichts unversucht (0:3), während ihre Teamgefährtin Elina Vakhrusheva zur tragischen Heldin avancierte. Gegen Polina Pashchenko führte die sympathische Ukrainerin mit 2:0, um noch abgefangen zu werden. Tatsächlich flossen danach ein paar ungewohnte Tränchen der Enttäuschung. Auch Margarita Tischenko lag gegen Sophie Schirm mit 2:0 in Front und unterlag 2:3. Dass das Spiel zwischen Kira Kölling und Anastasiia Solodenko ebenfalls über die volle Distanz gehen sollte und wieder mit 3:2 für den TSV verbucht wurde, passte perfekt zum Verlauf dieser hochkarätigen Begegnung.

Trotz der hohen Niederlage verbleiben die Mühlhäuserinnen auf Rang vier im Tableau und können diesen aus eigener Kraft halten. Vorausgesetzt ist wenigstens ein Remis im letzten Spiel der Saison. Am 6. April, 10 Uhr, ist die DJK SB Regensburg zu Gast am historischen Kristanplatz in Mühlhausen.