Kapitän sorgt für doppelten Befreiungsschlag

Kollektiver Jubel bei Daniel Habesohn und der Mühlhäuser Bank mit Präsident Thomas Baier, Trainer Erik Schreyer und Steffen Mengel. Nach einer über ein Jahr anhaltenden Durststrecke verbuchte der Post-Kapitän wieder einen Einzelsieg in der TTBL (Foto: Christian Habel/Pixo).

3:0-Heimsieg über den SV Werder Bremen! Posts Daniel Habesohn findet im ersten Spiel des Jahres in die Erfolgsspur zurück und verschafft den Mühlhauser Herren etwas Luft im Kampf um den Verbleib in der Tischtennis Bundesliga. Steffen Mengel und Irvin Bertrand punkten ebenfalls.

Mühlhausen. Die Herren des Post SV Mühlhausen sind optimal in das neue Jahr und in die Rückrunde der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gestartet. Am heimischen LOTTO Thüringen Center Court landete das Team von Trainer Erik Schreyer einen überraschend klaren 3:0-Erfolg über den SV Werder Bremen. War das Hinspiel an der Weser noch unglücklich mit 2:3 verloren gegangen, hatten die Postler mit den eigenen Fans im Rücken das Momentum und das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Allerdings boten vor allem Steffen Mengel und Kapitän Daniel Habesohn vorzügliche Leistungen an, während sich Irvin Bertrand als Nummer drei von seiner kämpferischen Seite zeigen konnte.

Den Gastgebern am Kristanplatz fielen dabei zwei ganz große Lasten von den Schultern. Zum einen wurden im engen Kampf um den Klassenerhalt äußerst wertvolle Punkte eingesammelt. Zum anderen beendete Daniel Habesohn eine über ein Jahr andauernde Durststrecke in der TTBL. Das nervenstarke 3:2 über Bremens Top-Mann Kirill Gerassimenko war für den erfahrenen Österreicher der erste Liga-Sieg seit Ende Dezember 2023. Entsprechend groß war der Jubel beim Routinier und beim Müntzerstädter Anhang.

Habesohns zwischenzeitliches 2:0 hatte die Weichen endgültig auf Heimsieg für den Post SV gestellt. Zuvor hatte Steffen Mengel dank einer taktischen Meisterleistung Schwedens Doppel-Weltmeister Mattias Falck, sicherlich ein Stück entfernt von seiner Maximalform, glatt mit 3:0 besiegt und den Gästen aus dem Norden der Republik einen frühen, wie heftigen Dämpfer versetzt.

Dass Habesohn dann ausgerechnet gegen Gerassimenko, aktuell die 39 der Tischtennis-Welt, scharf nachwusch, ließ die Bremer einen weiteren Schritt aus dem Takt geraten. Schließlich hatte der starke Kasache, mit einer 10:6-Bilanz nach Thüringen gereist, 2:1 in Sätzen und im fünften Durchgang mit 5:1 in Front gelegen. Habesohn wollte allerdings nicht lockerlassen – ein ungewöhnlicher Disput über die vermeintlich hohe Lautstärke zwischen Gerassimenko und den Zuschauern sowie eine daraus resultierende, gewiss harte, Gelbe Karte für den Bremer, leisteten einen zusätzlichen Beitrag. 11:7 und 3:2 für Habesohn; der Österreicher obenauf, der Werder-Spieler mit einigem Frust.

Entsprechende Reaktionen – nicht von Seiten des SV Werder um Coach Cristian Tamas gestützt – in der Bremer Lokalpresse waren wohl gerade aufgrund dieses Einzels die Folge. Versuche des Post SV, mit der Redakteurin, die selbst vor Ort war, oder mit der Redaktion an sich in Kontakt zu treten, blieben bisher erfolglos. „Über eine derart herablassende Art der Berichterstattung muss gesprochen werden. Gewiss haben wir emotionale Fans und keine leise Halle, aber ein paar Grenzen dürfen im Profi-Sport nicht überschritten werden. Auch nicht für Click-Zahlen und Quote. Aber, dieser Artikel soll unsere Freude über den Heimsieg nicht schmälern“, erklärte Posts Schatzmeisterin Maria Stecher. Dass Habesohn einen von den Schiedsrichtern übersehenen Kantenball direkt anzeigte und den Punkt – fair und im Tischtennis üblich – an Gerassimenko geben ließ, blieb gänzlich unerwähnt.

Dramatisch ging es nach der Pause weiter, weil sich Werders Marcelo Aguirre nach Kräften und mit tollem Tischtennis gegen die drohende Niederlage seiner Farben stemmte und Mühlhausens Irvin Bertrand alles abverlangte. Nach einem 1:2 besann sich der Franzose jedoch dem guten taktischen Rüstzeug von Trainer Erik Schreyer und wandelte den Rückstand noch in einen 3:2-Erfolg. Damit war der vierte Saisonsieg der Postler unter Dach und Fach.

In der Tabelle auf Rang zehn liegend, geht es für Habesohn & Co. bereits am kommenden Montag (13. Januar, 18.30 Uhr) weiter. Dann wird Rekordmeister Borussia Düsseldorf um Superstar Timo Boll am LOTTO Thüringen Center Court vorstellig. Das Kracherspiel ist seit Wochen restlos ausverkauft.

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