Simon Stützer triumphiert zweifach

Simon Stützer vom Post SV (2. von links) war bei den KFV-Meisterschaften 2024 am Mühlhäuser Kristanplatz nicht zu schlagen. In der Einzelkonkurrenz verwies er Willi Weritz (links), Carsten Bischoff und Toby Kölling (rechts) auf die folgenden Plätze (Foto: Maximilian Brüning).

Der Postler gewinnt die Tischtennis-Kreismeisterschaften im Einzel gegen Routinier Willi Weritz und Doppel an der Seite von Regionalliga-Spielerin Kira Kölling. Sportliches Niveau ist hoch, doch Verantwortliche haben Angst um Fortbestand aufgrund der neuen Turnierlizenz.

Mühlhausen. Manchmal sind spontane Entscheidungen die besten – auch im Tischtennis. Erst kurz vor Meldeschluss hatte sich Simon Stützer vom Post SV Mühlhausen dazu entschlossen, an den Kreismeisterschaften der Damen und Herren teilzunehmen. Neben der profanen Anmeldung an sich bedarf es seit dieser Saison im Erwachsenenbereich auch einer kostenpflichtigen Turnierlizenz des Deutschen Tischtennis Bundes (DTTB) für Individualwettkämpfe aller Art. Mit dem Erwerb dieser waren für Stützer die Hürden genommen. Zumindest fast alle. Schließlich fehlte ihm ein starker Doppelpartner, um auf zweifache Titelmission zu gehen. Lange musste der Postler jedoch nicht suchen. Ohne großes Zögern sagte Regionalligaspielerin Kira Kölling zu.

Und, das spontane Doppel war in der Bundesliga-Halle am Kristanplatz erwartungsgemäß nicht zu schlagen. An Position eins gesetzt, hatte das Post-Duo im Viertelfinale zunächst ein Freilos. Anschließend folgte ein 3:1-Erfolg über Tim Selle/Markus Schirmer (TTV TWB Bad Langensalza/SV Blau-Weiß Tüngeda). Das Endspiel gegen Carsten Bischoff (Tüngeda) und Marcel Hartmann (SV Blau-Weiß Mühlhausen) war ebenfalls eine klare Angelegenheit: 11:8, 11:5 und 11:6 hieß es für Kira Kölling und Simon Stützer. Der erste Pokal der KFV-Meisterschaften ging an die Gastgeber. Der zweite Satz an Bronzemedaillen ging, neben Selle/Schirmer, an die Kombination Christian Sippel und Willi Weritz. Die beiden blau-weißen Mühlhäuser waren mit einigen Ambitionen gestartet.

In der Einzel-Konkurrenz wurde durchgängig hohes Niveau angeboten. „Was die Quantität angeht, so sind wir mit 14 Startern und einer Starterin durchaus zufrieden. Es ist die erste Saison mit der Turnierlizenz, die für jede Menge Kontroversen gesorgt hat und immer noch sorgt. In Fragen der Qualität hatten wir indes viele Jahre nicht ein derart gutes Feld“, erklärte Nordthüringens Sportwart Jens Nölker. Er selbst war eines der prominenten „Opfer“, die bereits in der Vorrunde gegen starke Kontrahenten die Segel streichen mussten. Ähnlich erging es Olaf Schreiber (VSG Oberdorla), KFV-Chef Günter Zickler (TSV Bad Tennstedt), Talent Lion Cooper Schlagenhoff und Turnierleiter Maximilian Brüning (beide Post SV).

Souverän ihre Kreise zog indes mit Simon Stützer, Willi Weritz, Toby Kölling und Carsten Bischoff das Top-gesetzte Quartett. Zudem buchten Tim Selle, Marcel Hartmann, Markus Schirmer und Christian Sippel das Viertelfinale. Hier blieben die großen Überraschungen aus – bemerkenswert sicherlich das glatte 3:0 von Kölling über Sippel. „Ich hatte einfach keinen guten Tag. Toby ist außerdem deutlich stärker geworden in den letzten Monaten“, erklärte der Blau-Weiße.

Die Halbfinals steigerten das Niveau erneut. Routinier Weritz hielt Kölling mit 3:1 auf Distanz und Stützer landete einen 3:1-Arbeitssieg gegen Bischoff. Das Endspiel wurde letztlich zum Schaulaufen des Favoriten. Obwohl Stützer sichtbar Kräfte gelassen hatte, besiegte er Weritz mit 11:5, 8:11, 11:3 und 11:8. Somit sicherte sich der Postler den doppelten Kreismeister-Titel.

Für die Bezirksmeisterschaften, die am 1. Dezember in der Mühlhäuser Georgii-Halle stattfinden, haben sich Simon Stützer, Willi Weritz, Carsten Bischoff, Toby Kölling und Markus Schirmer direkt qualifiziert. Letzterer gewann das Spiel um Platz fünf gegen Tim Selle mit 3:1.

„2023 hatten wir ein Rekordfeld zu verzeichnen, im Vergleich dazu in diesem Jahr 30 Prozent weniger. Damit können wir leben. Ich hatte durch die kostenpflichtige Turnierlizenz einen größeren Einbruch befürchtet. Allerdings sind die Kreismeisterschaften ein weiterführendes Turnier. Sorgen mache ich mir um die freien Wettkämpfe und die Wettbewerbe im Seniorenbereich“, erklärte Sportwart Jens Nölker. Seit dem 1. Juli 2024 ist eine Turnierteilnahme an eine zusätzliche Lizenz gekoppelt, die 4,99 Euro pro Halbserie kostet. Die Einführung durch den DTTB ist an der Basis höchst umstritten.

Hier findet ihr die Ergebnisse in der Übersicht:

https://mkttonline.tttv.info/bez-nord/2024_bez_nord_erwachsene_uh_km/