Remis gegen Hilpoltstein II, knapper Sieg gegen den FC Bayern München. Post Mühlhausens Reserve zeigt sich in der Tischtennis-Regionalliga kampf- und nervenstark. Chris Albrecht glänzt in Doppeln und Einzeln.
Mühlhausen. Die TTBL-Reserve des Post SV hat sich gut akklimatisiert in der Südstaffel der Regionalliga, immerhin Deutschlands vierthöchste Spielklasse. Zunächst erarbeiteten sich die Mühlhäuser Tischtennis-Herren ein 5:5 gegen die zweite Vertretung des TV 1879 Hilpoltstein, um danach den FC Bayern München mit 6:4 zu schlagen. Nachdem man zum Saisonstart ein Remis bei Spitzenreiter Schott Jena erkämpft hatte, grüßt der Aufsteiger mit 4:2-Punkten vorerst von Rang zwei. Die Mission: Klassenerhalt ist voll angelaufen, obgleich die Postler dreimal auf ihre Top-Spieler, Irvin Bertrand und Erik Schreyer, zu verzichten hatten.
„Wir können mit dem Auftakt zufrieden sein. Die vier Zähler sind wertvoll. Darauf wollen wir in den nächsten Wochen aufbauen“, erklärte Team-Kapitän Chris Albrecht. Er selbst hat erheblichen Anteil am Erfolg seiner Farben, gewann der Linkshänder doch drei von vier möglichen Einzeln und beide Doppel an der Seite des lettischen Nationalspielers Olegs Kartuzovs.
Apropos Doppel. Diese zählen früh in der Serie zu den absoluten Stärken der Mühlhäuser. Eine Gesamtbilanz von 5:1 steht zu Buche – ohne diese wäre das Konto wohl ziemlich leer. Im ersten Heimspiel gegen Hilpoltsteins Zweitliga-Reserve entwickelte sich ein Wechselbad der Gefühle. Chris Albrecht und Olegs Kartuzovs rangen die bärenstarke Kombination Oscar Birriel Rivera/Sebastian Hegenberger mit 3:2 nieder und Nico Müller/Ivo Quett hatten Elijas Erkis/Noah Heidemann fest im Griff (3:0).
Die 2:0-Führung gab den Hausherren jedoch nicht den erhofften Auftrieb. Ganz im Gegenteil. Nico Müller verpasste gegen Oscar Birriel Rivera, in Hilpoltstein wohl für höhere Weihen bestimmt, die große Überraschung und belohnte sich für ein sehenswertes Spiel nicht (2:3). Am Nebentisch blieb der in Jena überragende Olegs Kartuzovs im Duell mit dem kampfstarken Sebastian Hegenberger blass (1:3). Anschließend fand Schüler-Nationalspieler Ivo Quett gegen Elijas Eriks keinen Spielfluss (0:3) und Chris Albrecht verpasste es hauchdünn, eine grandiose Aufholjagd gegen Noah Heidemann zum verdienten Lohn einzutüten (2:3). Die Anzeigetafel zierte plötzlich ein 2:4 aus Sicht der Thüringer.
Und es wurde schlimmer. Olegs Kartuzovs vermochte es nicht, Oscar Birriel Rivera im Zaum zu halten (1:3) – die Mittelfranken schienen auf die Siegerstraße eingebogen zu sein. Dieser Eindruck festigte sich, als Sebastian Hegenberger gegen Nico Müller mit 2:0 in Sätzen und 10:9 in Front lag. Doch der Postler zog seinen Kopf aus der Schlinge, stibitzte sich den dritten Durchgang und spielte in Folge entfesselt auf (3:2). Das war die Initialzündung: Chris Albrecht besiegte Elijas Eriks mit 3:1 und Ivo Quett steigerte sich im Vergleich mit Noah Heidemann erheblich. Sein 3:0 bescherte den Mühlhäusern einen umjubelten Punktgewinn.
Ähnlich war der Verlauf gegen den FC Bayern München um Spitzenspieler Florian Schreiner. Die Einwechslung von Kyrylo Samokysh für den verhinderten Ivo Quett tat der Doppelstärken keinen Abbruch – wieder gingen die Mühlhäuser mit 2:0 in Führung. Doch enteilen konnte man den Bayern nicht. Dazu war Schreiner zu stark für Olegs Kartuzovs und Nico Müller. Im oberen Paarkreuz punktete lediglich Kartuzovs gegen Nico Longhino (3:0).
Dafür stachen die Trümpfe auf den Positionen drei und vier. Chris Albrecht besiegte Petros Sampakidis und Chinmay Vinod Datar jeweils mit 3:1; Kyrylo Samokysh gewann ebenfalls gegen Datar (3:1). Das Kräftemessen mit Sampakidis indes war ein langwieriges, vor allem aber ein emotionales. Beide Akteure nahmen sich nichts und das beiderseitige Umfeld tat ein Übriges. Letztlich behielt der Münchener mit 3:1 die Oberhand und ersparte der hitzigen Atmosphäre und den Tischtennis-Feingeistern eine Entscheidung im fünften Satz.
Die Postler tangierte das in diesem Fall wenig – das 6:4 war unter Dach und Fach. Nach einem spielfreien Wochenende geht es für die Mühlhäuser Reserve am 13. Oktober, 10 Uhr, beim SV DJK Eggolsheim in der Nähe von Bamberg weiter.