Favorit siegt ohne Glanz

Die Georgii-Halle geentert und das große Mühlhäuser Stadtderby klar für sich entschieden: Post IV mit Toby Kölling, Carlos Lang mit Töchterchen, Simon Stützer nebst Hund Noah, Kapitän Robert Eckardt und Jan Bollweg (von links) ist die Nummer eins in der Müntzerstadt (Foto: Maximilian Brüning).

Post IV entscheidet das große Mühlhäuser Stadtderby der 2. Tischtennis-Bezirksliga gegen den SV Blau-Weiß mit 8:3 für sich. Doppel stellen früh die Weichen, die Konter von Sippel und Rindermann bleiben zu wenig.

Mühlhausen. Hochglanz hat das Mühlhäuser Stadtderby nicht versprüht. Das war auch nicht unbedingt zu erwarten. Dafür lieferten sich die erste Garnitur des SV Blau-Weiß und die vierte Vertretung des Post SV in der gut besuchten Georgii-Halle einen leidenschaftlichen, stellenweise recht emotionalen Schlagabtausch. Genau das, was man sich in der 2. Tischtennis-Bezirksliga und in einem Prestigeduell wünscht. Dass sich die favorisierten Postler letztlich mit 8:3 durchgesetzt hatten, grämte den fairen Verlierer ebenso wenig, wie es die Gewinner in große Ekstase versetzte.

Um sich für die Niederlage vor 17 Monaten zu revanchieren, hatte Post mit Carlos Lang, Simon Stützer, Jan Bollweg und Robert Eckardt gehörig aufgetischt. Die Blau-Weißen stellten mit Neuzugang Willi Weritz, Christian Sippel, Ulrich Rindermann und René Fritsch ihre aktuell wohl stärkste Besetzung dagegen. Den gut 30 Fans gefiel die Darbietung offenkundig – das Freibier von Holger Kleeberg, beliebtes Mitglied in beiden Vereinen und für Blau-Weiß in der Kreisoberliga aktiv, bewirkte nichts Gegenteiliges. Schließlich wird man nur einmal 50.

Spannung hätte auch aufkommen können. Das Duo Sippel/Weritz hatte gegen Eckardt/Bollweg viele Chancen, allerdings zu keiner Zeit das nötige Glück auf seiner Seite (2:3). Am Nebentisch machten Lang/Stützer mit Rindermann/Fritsch kurzen Prozess (3:0) – der Favorit tauchte mit der 2:0-Führung direkt in die Komfortzone ein. Daran änderte das kämpferische Moment der Hausherren wenig. Sippel erwischte Lang auf dem falschen Fuß (3:2) und Rindermann unterstrich bei Eckardt den Status als Angstgegner (3:2). Da Stützer im Duell mit Abwehr-Ass Weritz wenig Federlesen betrieb (3:0) und Bollweg gegen Fritsch alles im Griff hatte (3:0), war an eine echte blau-weiße Aufholjagd kaum zu denken.

Diese Gedanken verflüchtigten sich endgültig, als Lang gegen Weritz nicht mehr wackelte (3:0) und Stützer dem energischen Sippel den Zahn zu ziehen wusste (3:0). Dass Rindermann auch über Bollweg triumphierte (3:2), ließ ihn zum Spieler des Stadtderbys avancieren, verhinderte die Niederlage freilich nicht. Eckardt mit einem 3:1-Arbeitssieg über Fritsch und Lang, fast in alter Manier, mit dem 3:0 über Rindermann –  so waren die Messen final gesungen.

Aussagekraft hat die junge Tabelle wenig; Post IV hat am Wochenende spontan spielfrei, da der FSV Uder kurzfristig um Verlegung gebeten hat. Die Blau-Weißen haben sich am Samstag, 14.30 Uhr, einer schwierigen Prüfung bei der dritten Mannschaft des Gothaer SV zu unterziehen.