Neues Selbstvertrauen getankt

Seine starken Auftritte beim hoch dotierten "Smash" von World Table Tennis in Singapur bescherten Post Mühlhausens Ovidiu Ionescu einen gewaltigen Sprung nach oben in der Tischtennis-Weltrangliste. Der Rumäne hat 33 Plätze gut gemacht und ist nun auf Position 49 gelistet (Foto: Christian Habel/Pixo).

Beim „Smash“ von World Table Tennis in Singapur überzeugen die Postler Ovidiu Ionescu und Daniel Habesohn mit guten Leistungen. Am Sonntag wartet in der TTBL am LOTTO-Thüringen-Center-Court das Schicksalsspiel gegen den ASV Grünwettersbach auf die Schreyer-Männer.

Singapur. Starke Auftritte auf der ganz großen internationalen Bühne durch die Mühlhäuser Tischtennis-Profis Ovidiu Ionescu und Daniel Habesohn. Beim hoch dotierten „Smash“ von World Table Tennis (WTT) in Singapur, das Turnier ist von der Wertigkeit fast mit einer Weltmeisterschaft gleichzusetzen, überzeugte das zuletzt im Trikot des Post SV überwiegend glücklose Duo in allen Wettbewerben und hat hoffentlich das offenkundig benötigte frische Selbstvertrauen gesammelt.

Denn eine „breite Brust“ wird am Sonntag, ab 16 Uhr, bitter nötig sein, wenn zum 18. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) der ASV Grünwettersbach am Mühlhäuser LOTTO-Thüringen-Center-Court vorstellig wird. Noch haben die Thüringer Hausherren zwei Zähler mehr auf der Habenseite (14:18), noch steht die Truppe von Trainer Erik Schreyer als Tabellenachter einen Platz vor den Gästen aus der Peripherie von Karlsruhe (12:18). Allerdings reisen die Wettersbacher mit der schallenden Empfehlung eines 3:0-Fabelsieges (9:0-Sätze!) über einen indisponierten Rekordmeister aus Düsseldorf an.

Auf der anderen Seite hat das feste Fundament der altehrwürdigen Halle am Kristanplatz einige Ermüdungsrisse bekommen – der Hexenkessel lief einfach nicht durchweg auf der gewohnten Betriebstemperatur. Drei Heimspiele in 2024 – null Punkte. Das ist man in Mühlhausen aus den letzten Jahren nicht gewohnt. Dass diese Negativ-Serie in erster Linie auf dem Papier schlimm aussieht und keine ausgemachte Krise ist, lässt sich alleine am hervorragenden Auftritt gegen den souveränen Spitzenreiter aus Saarbrücken festmachen. Die Saarländer waren erstmals in dieser Saison überhaupt mit allen drei Top-Stars im Verbund angetreten und hatten trotzdem – fast schon in guter alter Tradition – eine ordentliche Portion Glück und einiges an Geschick nötig (1:3).

„Ich denke, die Spieler haben die Zeichen der Zeit erkannt. Sie müssen sich in den letzten Begegnungen der regulären Runde für den Club, die Fans, aber auch für sich selbst und die eigenen Ziele zerreißen. Ich nehme uns da alle in die Pflicht“, gibt Coach Erik Schreyer aus.

Während Steffen Mengel, zuletzt wieder in aufstrebender Form, und Irvin Bertrand ohne internationalen Wettbewerb den Fokus vollständig auf das Training legen konnten, ging es für Ovidiu Ionescu und Daniel Habesohn in Singapur gut eineinhalb Wochen um wichtige Punkte für die Weltrangliste und die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Paris. Zunächst waren beide Postler durch die Qualifikation marschiert. Ionescu besiegte Brian Afanador (Puerto Rico/3:1), Jinbao Ma (USA) in einem Fünfsatz-Krimi sowie Baldwin Chan (Hongkong/3:0). Habesohn schaltete Abwehr-Ass Panagiotis Gionis (Griechenland), Doppelpartner Robert Gardos (Österreich) und den Mexikaner Marcos Madrid aus – allesamt mit 3:0.

Habesohn setzte die Makellos-Serie auch in der 1. Hauptrunde fort und gewann mit 3:0 gegen Pang Yew En Koen (Singapur), ehe sich der Schwede Kristian Karlsson, in der kommenden Saison zurück in der TTBL und für Aufsteiger Bad Homburg aufschlagend, als der Bessere erwies (1:3). Ionescu baute einen obenauf. Nach einem 3:1 über Adityan Sareen (Australien) folge ein 3:0-Coup über Quadri Aruna (Nigeria/TTC Neu-Ulm), immerhin die Nummer elf der Weltrangliste. Im Achtelfinale war dann gegen LIN Yun-Ju (Taiwan), einen der Mitfavoriten auf den Turniersieg, mit 0:3 Endstation. Dabei hatte Ionescu gerade im ersten Satz gute Chancen, danach gewann die individuelle Klasse seines Gegners die Oberhand.

Abgerundet wurde das Singapur-Paket durch ein Achtelfinale des Duos Habesohn/Gardos im Herren-Doppel und ein Viertelfinale von Ionescu/Bernadette Szocs im Mixed.