Sensation bleibt aus

Steffen Mengel im Trikot des Post SV und Borussia-Rekordeuropameister Timo Boll lieferten sich am Freitagabend in Düsseldorf ein sehenswertes Match und begeisterten die Zuschauer mit großem Tischtennis-Sport (Foto: Thomas Stecher).

Post Mühlhausen unterliegt am 15. Spieltag der TTBL mit 0:3 bei Borussia Düsseldorf. Steffen Mengel hat Timo Boll am Rande einer Niederlage, während der Superstar des Rekordmeisters mit großem Fairplay glänzt. Das Schreyer-Team geht mit ausgeglichenem Konto in die WM-Pause.

Düsseldorf. Alles bleibt beim Alten: Der Arag-Center-Court zu Düsseldorf ist kein gutes Pflaster für den Post SV Mühlhausen. Am 15. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) unterlag die Mannschaft von Trainer Erik Schreyer der Borussia mit 0:3. Wiederum hatten die Gäste aus Thüringen gegen den favorisierten Rekordmeister gute Momente und zeigten sich als äußerst attraktive Kontrahenten, die das zum Karneval bestens aufgelegte Düsseldorfer Publikum stellenweise zu beeindrucken wussten. Obgleich das eindeutige Resultat den Verlauf nicht in Gänze widerspiegelt – die Postler und ihr treuer Anhang mussten neuerlich ohne Zählbares den Heimweg in die Mittelalterliche Reichsstadt antreten.

Dass bei den Tischherren nach für sie völlig ungewohnten drei Liga-Niederlagen am Stück einiges an Druck auf dem Kessel war, spürte man zu Beginn bei Anton Källberg deutlich. Auf der anderen Seite hatte der in Bremen überragende Irvin Bertrand im ersten Durchgang eine zu hohe Fehlerquote und nach dem verdienten 1:1-Satzausgleich in Folge einfach etwas Pech. Sonst hätte er den Schweden durchaus tiefer in die Bredouille bringen können. So blieb beim 1:3 aus Gästesicht die nächste faustdicke Überraschung aus.

Da Mühlhausens Ovidiu Ionescu gegen Kay Stumper weder den richtigen Rhythmus noch die zwingend notwendige Ruhe fand, verließ das Schicksal seinen gewohnten Trott nicht. Der junge deutsche Nationalspieler gewann 3:1 und stellte auf 2:0 für die sichtbar erleichterten Hausherren.

Nach der Pause schwang sich Posts Steffen Mengel, dem seit Jahresbeginn ein wenig die Frische zu fehlen schien, gegen Superstar Timo Boll zu einer großen Partie auf. Der Siegerländer begeisterte mit Übersicht und Schlaghärte; bis in die Mitte des vierten Durchgangs hatte er alle Möglichkeiten auf einen 3:1-Coup. Doch Boll wäre nicht Boll, wenn er nicht immer wieder neue Lösungswege konstruieren könnte. Nach dem Ausgleich zum 2:2 in Sätzen zog der Düsseldorfer gleich zu Beginn des fünften Durchgangs unwiderstehlich davon. Mengel kämpfte zwar wie ein Löwe, vermochte den Spieß jedoch nicht mehr umzudrehen (6:11). Das 3:0 für die Borussen sollte letztlich in Ordnung gehen.

Eine kleine, aber so wichtige Randbemerkung: Beim Stand von 1:1 und 10:9 für Steffen Mengel bekam Timo Boll den Ball bei eigenem Aufschlag wohl an die Nasenspitze. Ohne eine Sekunde zu zögern, gab der Sportsmann das Missgeschick zu und den Punkt zum Satzgewinn an den Mühlhäuser. Die Schiedsrichter, die diese Berührung gar nicht wahrnehmen konnten, brauchten nur die Zähltafeln umzuklappen. Fairplay in Reinform und ein Paradebeispiel dafür, wie es im Normalfall zugehen sollte.

Die Pause aufgrund der Team-Weltmeisterschaften in Busan (Südkorea) verbringt der Post SV mit 14:14-Zählern auf dem Konto. Weiter geht es dann mit einem Zweifach-Auftritt am heimischen LOTTO Thüringen Center Court: Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken TT wird am Mittwoch, 28. Februar (19 Uhr), vorstellig. Bereits am Samstag, 2. März (19 Uhr), kommt der TTC Zugbrücke Grenzau an den Kristanplatz. „Wir wollen im wahrsten Sinne des Wortes unsere Hausaufgaben machen“, erklärte Post Mühlhausens Präsident Thomas Baier. Tickets für beide Begegnungen sind im Online-Shop unter https://www.post-muehlhausen.de/shop-tickets/ erhältlich.