Hohe Trumpfkarte sticht

Nach dem Sieg in Biederitz strahlten Betreuer Lutz Lindau sowie die Spieler der Mühlhäuser TTBL-Reserve, Chris Albrecht, Simon Stützer, Olegs Kartuzovs, Kyrylo Samokysh, Irvin Bertrand und Nico Müller (von links) um die Wette (Foto: Verein).

Bundesliga-Star Irvin Bertrand führt die Mühlhäuser Reserve zu einem 7:3 bei der DJK Biederitz und an die Tabellenspitze der Tischtennis-Oberliga. Kapitän Chris Albrecht lob Kampfgeist und intakte Moral; Kyrylo Samokysh gibt ordentliche Saisonpremiere.

Biederitz. Die Erstliga-Reserve des Post SV Mühlhausen ist mit einem fulminanten 7:3-Auswärtserfolg bei der DJK Biederitz in die Rückrunde der Mitteldeutschen Tischtennis-Oberliga gestartet. Die Müntzerstädter waren mit 13:5-Punkten als Tabellendritter zum Zweiten (14:4) gereist – ein Duell mit richtungsweisendem Charakter im zähen Ringen um Meisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga.

Die Thüringer hatten im Vorfeld mit personellen Problemen zu kämpfen; das erste Stück intensive Arbeit war es, eine schlagkräftige Truppe in Richtung Magdeburg zu entsenden. Ohne die verletzten Nico Müller und Sandijs Vasiljevs, neuerlich ohne Spielertrainer Erik Schreyer sowie ohne Talent Ivo Quett, der bei einem internationalen Nachwuchsturnier in Linz am Start gewesen ist, hingen die Trauben extrem hoch. Zumal Chris Albrecht an Knieproblemen laboriert, die ihm einen Start an den Landesmeisterschaften der Damen und Herren am nächsten Wochenende in Weißensee (Landkreis Sömmerda) wohl verwehren werden.

Entsprechend musste Bundesliga-Star Irvin Bertrand extra aus Ochsenhausen anreisen, wo er am Abend vor der Oberliga-Begegnung in der TTBL aktive gewesen war. Eine glückliche Fügung spielte den Mühlhäusern zudem in die Karten: Der Ukrainer Kyrylo Samokysh, in der Hinserie gar nicht im Einsatz, weilt aktuell in Mühlhausen und konnte das Team erstmalig unterstützen.

In den Doppeln riskierten die Postler um Betreuer Lutz Lindau einiges – das taktische Geplänkel sollte jedoch nicht aufgehen, da die Tischherren ebenfalls umstellten. Irvin Bertrand und Kyrylo Samokysh gewannen deutlich gegen Darius Heyden/Luc Röttig (3:0), während Chris Albrecht/Olegs Kartuzovs im Kräftemessen mit dem DJK-Spitzenduo Jacek Nowokunski/Karol Zarski trotz erheblicher Gegenwehr mit 1:3 unterlagen. Das 1:1 war leistungsgerecht und hatte auf den weiteren Verlauf wenig Einfluss.

Dafür nutzten die Mühlhäuser ihren deutlichen Vorteil im oberen Paarkreuz aus, obgleich sich gerade der wie entfesselt aufspielende Karol Zarski verbissen gegen die Niederlagen stemmte. Dennoch fuhren Bertrand und Kartuzovs insgesamt vier Einzelzähler ein und gossen stabiles Fundament. Dass Kyrylo Samokysh und Chris Albrecht jeweils gegen den starken Darius Heyden das Nachsehen hatten, fiel nicht entscheidend ins Gewicht, da beiden gegen Ex-Postler Luc Röttig in souveräner Manier gewannen und den wichtigen Sieg unter Dach und Fach brachten.

Die Post-Reserve hat nun 15:5-Zähler auf der Habenseite und übernimmt vorerst die Spitze des Tableaus vom SV Schott Jena (14:4); die DJK Biederitz bleibt auf Rang drei. „Das war von uns eine geschlossene Mannschaftsleistung. Besonderer Dank geht an Irvin Bertrand, der unplanmäßig ausgeholfen hat. Selbiges gilt für Simon Stützer, der zur Sicherheit mitgefahren ist, falls mein Knie nicht durchhält. Mit diesem Erfolg im Rücken wollen wir weiter angreifen und um den Meistertitel spielen“, gab sich Chris Albrecht unmittelbar nach der Partie kämpferisch.

Die Mühlhäuser haben bis zum 17. Februar spielfrei und können die größeren und kleineren Wehwehchen auskurieren. In einem Doppelspiel geht es dann an fremden Tischen zunächst gegen die erste Mannschaft des SV Dresden-Mitte 1950 (12 Uhr), danach folgt das Duell mit der Dresdener Reserve (16 Uhr). „Ziel sind vier Punkte, um weiter vorne mitzumischen“, erklärte Chris Albrecht.