In der Tischtennis-Oberliga erkämpft sich die zweite Mannschaft des Post SV Mühlhausen ein 5:5 gegen Dresden-Mitte. Zweites Comeback von Irvin Bertrand misslingt. Chris Albrecht wehrt drohende Niederlage ab.
Mühlhausen. Die TTBL-Reserve des Post SV Mühlhausen hat sich mit einem 5:5 gegen die erste Garnitur des SV Dresden-Mitte 1950 in die Winterpause der Tischtennis-Oberliga (Mitte) verabschiedet. Damit bleiben die Müntzerstädter in der breiten Spitze der ausgeglichenen Staffel; auf welchem Platz genau, darüber befinden die ausstehenden Partien der direkten Konkurrenten. Die Postler jedenfalls haben 13:5-Punkte und ein ordentliches Spielverhältnis von +22 und in der Rückrunde alle Chancen, weiter um den Meistertitel mitzuspielen.
Zum Helden des Abends war Chris Albrecht avanciert. Beim Stand von 4:5 aus Sicht der Hausherren in der Halle am Kristanplatz hielt der Linkshänder in einem dramatischen Duell Dresdens Robert Kempe mit 3:1 in Schach und rettete den wertvollen Punkt für die Thüringer. In einem Wechselbad der Gefühle war das Remis in der Schlussphase akut in Gefahr geraten. Die ersten Eindrücke waren jedoch andere – die Postler schienen, beim zweiten Comeback des lange verletzten Irvin Bertrand, früh auf die Siegerstraße einzubiegen. Der Bundesliga-Star gewann an der Seite von Routinier Sandijs Vasiljevs gegen die starke Kombination Andras Turoczy/Michal Spalek mit 3:1, während auch Nico Müller und Chris Albrecht gegen Robert Kempe/Nadeem Alwan einen guten Eindruck hinterließen (3:1). Als anschließend Bertrand gegen Alwan im Expresstempo auf 3:0 für den Post SV stellte und Müller in einem sehenswerten Kräftemessen mit Turoczy aussichtsreich in Front lag und im vierten Durchgang sogar einen Matchball verbuchte, stellten sich die über 50 Zuschauer auf einen entspannten Abend ein. Doch, weit gefehlt. Müller ließ sich von einem verbissen kämpfenden Turoczy noch die Butter vom Brot nehmen (2:3), ein angeschlagener Vasiljevs unterlag Kempe 1:3 und Chris Albrecht verlor gegen den ausgebufften Michal Spalek (1:3).
Und, es kam noch schlimmer: Bertrand unterschätzte Turoczy auf ganzer Linie und kassierte sensationell ein 2:3 gegen den wie entfesselnd auftrumpfenden Ungarn. „Das darf natürlich nicht passieren, erlebt man aber immer mal wieder im Tischtennis. Irvin Bertrand ist noch ein ganzes Stück von der Topform entfernt. Bis wir am 16. Dezember in der Bundesliga beim TTC Grenzau spielen, hat er jede Menge Arbeit vor sich“, erklärte Post-Präsident Thomas Baier. Er hatte sich unter die Fans gemischt und erlebte ein spannendes letztes Drittel. Müller überzeugte gegen Alwan mit einem glatten 3:0, während Vasiljevs seinem lädierten Knie Tribut zollen musste und gegen Spalek ein 0:3 kassierte. So lag der volle Druck auf den Schultern von Albrecht – er hielt diesem Stand, besiegte Kempe und wurde zu Recht gefeiert. „Ich selbst darf heute nicht zufrieden sein, konnte aufgrund der Verletzung einfach nicht ordentlich trainieren. Auf die Mannschaft bin ich sehr stolz und Chris Albrecht verdient sich ein Extralob“, resümierte Sandijs Vasiljevs.
Wann und wo es für die Mühlhäuser Zweite in der Rückrunde weitergeht, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden. Nachdem endlich der Spielplan der TTBL veröffentlicht worden war, kann beim Post SV in die Feinplanung der zweiten Saisonhälfte gegangen werden.