Postler verpassen Final Four

Mund abputzen und weiter machen! Viel mehr bleibt den Postlern um Kapitän Daniel Habesohn nach dem Pokal-Aus in Grünwettersbach gar nicht übrig. Denn am kommenden Wochenende geht es bereits in der TTBL mit dem schweren Heimspiel gegen den SV Werder Bremen weiter (Foto: Christian Habel/Pixo).

Im Viertelfinale um den Deutschen Tischtennis-Pokal unterliegen die Mühlhäuser Herren auswärts dem ASV Grünwettersbach mit 0:3. Ovidiu Ionescu hat Ehrenpunkt auf dem Schläger. Irvin Bertrand zurück auf der Bank.

Karlsruhe. Die Thüringer Straße in Grünwettersbach bleibt ein holpriges Pflaster für die Herren des Post SV. Nach der jüngsten 0:3-Niederlage in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) unterlagen die Mühlhäuser dem heimstarken ASV nun im Viertelfinale um den nationalen Pokal mit diesem bitteren, weil zu deutlichem Resultat. Damit hat die Truppe von Trainer Erik Schreyer das erklärte Saisonziel verpasst, in das Final Four im Januar 2024 in Ulm/Neu-Ulm einzuziehen. „Wir hatten in jedem Spiel unsere Möglichkeiten. Und, keine schlechten. Allerdings haben wir erneut die meisten davon liegen gelassen. So ein Aus ist ärgerlich, obwohl die Jungs aus Wettersbach sehr gut abgeliefert haben“, erklärte ein sichtlich angefressener Erik Schreyer nach der Schlappe.

Dabei hatte sich der Abend in der Peripherie von Karlsruhe zumindest zu Beginn recht gut angelassen und die Müntzerstädter Schlachtenbummler allen Grund, dem feurigen ASV-Anhang lautstark Paroli zu bieten. Posts Kapitän Daniel Habesohn führte gegen den agilen Portugiesen Tiago Apolonia im ersten Durchgang mit 8:4 und 10:8 und in Satz zwei mit 7:3. Warum genau der Österreicher trotzdem mit 0:2 in Rückstand geraten war, dürfte wohl selbst seinem Gegenüber ein kleines Rätsel bleiben. Der knappe 1:2-Anschluss blieb zu wenig, im vierten Satz war Apolonia griffiger und gewann letztlich mit 3:1. Die Halle in Grünwettersbach war endgültig erwacht und fieberte, mit dem 1:0 im Rücken, dem Auftritt ihres Publikumslieblings Ricardo Walther vollmundig entgegen.

Und, der deutsche Nationalspieler bleibt das „Sorgenkind“ der Postler: Irgendwie will es keinem der Thüringer gelingen, den hoch effizienten, nicht selten spektakulären und vor allem zermürbenden Stil des Wettersbachers zu überlisten. In diesem Fall scheiterte Steffen Mengel mit 1:3. Beim 1:2 und 9:5 aus Sicht des Siegerländers schien eine Aufholjagd möglich, doch Walther, in gewohnt ausgebuffter Manier, wandelte auch diesen Rückstand und ließ sich frenetisch bejubeln.

Nach der Pause sollte es Ovidiu Ionescu für die Gäste richten; gegen Deni Kozul leicht favorisiert, ging der zuletzt auf internationaler Bühne starke Rumäne zunächst forsch zu Werke und erarbeitete sich eine 2:1-Satzführung. Passend zu dem gebrauchten Mühlhäuser Abend in Nordbaden, ließ sich Ionescu jedoch von zwei vollkommen unnötigen Schiedsrichter-Eingriffen aus dem Rhythmus bringen – der eine oder andere Zuschauer und die Reaktionen des Wettersbacher Spielers taten ihr Übriges. Sportlich tadellos und fair einerseits, andererseits mit der fehlenden Kaltschnäuzigkeit wurde Ionescu vom entfesselt aufspielenden Kozul mit 3:2 abgefangen. Die ASV-Arena verwandelte sich ob es neuerlichen Triumphes über den Post SV und des Einzugs ins Pokal-Finale in ein Tollhaus. „Was soll ich sagen? Es ist Pflicht, auch nach der heftigsten Niederlage Größe zu beweisen. Wir gratulieren dem ASV zum Sieg und zum Sprung ins Final Four“, konstatierte Erik Schreyer.

Der Post-Trainer hat nun eine knappe Woche Zeit, seine Mannschaft wieder aufzurichten und für das bereits restlos ausverkaufte Heimspiel am LOTTO Thüringen Center Court gegen den SV Werder Bremen einzustellen. „Wir sind erfahren genug, werden eine Reaktion zeigen“, so Schreyer.