Habesohn erobert Ehrenpunkt

Nach dem Sieg über Düsseldorfs Youngster Borgar Haug und der Niederlage gegen den überragenden Anton Källberg kann Post-Kapitän Daniel Habesohn in der bisherigen Saison auf eine sehr ordentliche 4:2-Einzelbilanz verweisen (Foto: Christian Habel/Pixo).

In der TTBL muss sich der Post SV gegen Borussia Düsseldorf am LOTTO Thüringen Center Court mit 1:3 geschlagen geben. Anton Källberg und Superstar Timo Boll sind vor ausverkauftem Haus am Kristanplatz nicht zu schlagen. Mühlhausens Kapitän besiegt Haug zur 1:0-Führung.

Mühlhausen. Die große Überraschung ist ausgeblieben – Rekordmeister und Spitzenreiter Borussia Düsseldorf ist seiner hohen Favoritenstellung gerecht geworden und hat sich – letztlich souverän – mit 3:1 beim Post SV Mühlhausen behauptet. Angeführt von einem alles überragenden Anton Källberg und dem wiedererstarkten Timo Boll, hatten die Borussen offensichtlich die Reisestrapazen im Vorfeld dieses 6. Spieltages in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) besser gemeistert und präsentierten sich fokussiert und griffig am LOTTO Thüringen Center Court. Den Mühlhäuser Ehrenpunkt erkämpfte Kapitän Daniel Habesohn mit einem 3:1-Erfolg über den aufstrebenden Düsseldorfer Neuzugang Borgar Haug aus Norwegen.

Für die Postler war es, nach zwei Siegen zum Auftakt der Saison, die nun dritte Niederlage in Folge. „Darauf geben wir nicht sonderlich viel. Wir hatten einmal mehr ein straffes Auftaktprogramm, haben nach fünf absolvierten Begegnungen die Top 3 der vergangenen Spielzeit schon bespielt. Ein Duell davon sogar gewonnen. Nun kommen mehr und mehr Gegner, mit denen wir auf Augenhöhe sind“, erklärte Posts Präsident Thomas Baier, auch im Hinblick auf die kommende Aufgabe beim 1. FSV Mainz 05 (15. Oktober, 13 Uhr, live auf Dyn).

Gleich im ersten Spiel in der ausverkauften Halle am Kristanplatz keimte Hoffnung auf, gegen die Düsseldorfer, ohne Dang Qiu angereist, einen neuerlichen Coup zu landen: Daniel Habesohn, wie Superstar Timo Boll erst von einem strapaziösen World-Tabel-Tennis-Turnier in China nach Deutschland zurückgekehrt, zog gegen Borgar Haug alle Register und vermochte es, den 20 Jahre jungen Norweger mit 3:1 in Sätzen niederzuringen. Die 1:0-Führung hatte für die Tisch-Herren jedoch keine langanhaltende Wirkung. Düsseldorfs Anton Källberg, als Nummer eins der Gäste aufgestellt und mit dem Doppel-Titel im Gepäck direkt vom WTT-Feeder aus Stockholm nach Mühlhausen gekommen, offenbarte im Duell mit Ovidiu Ionescu kaum Schwächen und gönnte dem Postler lediglich den dritten Durchgang (1:3/1:1). Die 426 Tischtennis-Fans staunten nicht schlecht.

Dieses Bild setzte sich nach der Pause fort: Steffen Mengel legte gegen Timo Boll einen unglaublichen ersten Satz auf den Tisch (11:5), jedoch ließ sich der Rekord-Europameister davon wenig beeindrucken, spulte routiniert ein taktisch kluges Pensum herunter und wandelte den frühen Rückstand in ein 3:1. Damit war der Widerstand der Mühlhäuser gebrochen – Düsseldorf hatte die Abzweigung auf die Siegerstraße genommen. Ganz gleich, was Daniel Habesohn im Spitzeneinzel gegen Anton Källberg versuchte, der Schwede hatte stets die bessere Antwort und untermauerte seine Position als bilanzstärkster Akteur der TTBL (7:1/Stand: 9. Oktober 2023).

Die 1:3-Gesamtniederlage ist für den Post SV freilich verschmerzbar; noch deutlicher als ohnehin schon, zeichnet sich in dieser Saison eine Über-Dominanz von Borussia Düsseldorf und dem 1. FC Saarbrücken-TT ab. Aufgrund der Qualität und der Tiefe der jeweiligen Kader ist Rotation fast ohne Leistungsverlust möglich, während viele andere Vereine mit massiven personellen Problemen zu kämpfen haben. Im Mühlhäuser Lager hofft man deshalb auf eine schnelle Rückkehr von Irvin Bertrand, um mehr Optionen zu besitzen. Unabhängig davon soll am kommenden Sonntag (ab 13 Uhr/live auf Dyn) beim 1. FSV Mainz 05 der dritte Sieg der aktuellen Runde her.