Kein Saarländer Fluch

Die Herren des Post SV, hier gemeinsam mit Sponsor Angelo Avdyli vom Restaurant Zum Küsterhaus am Mühlhäuser Bachplatz, gastieren am Sonntag bei Champions-League-Sieger Saarbrücken. Bisher konnten die Thüringer an der Saar noch nie etwas Zählbares einfahren; an einen Fluch möchte bei den Postlern dennoch keiner glauben (Foto: Christian Habel/Pixo).

Am 5. Spieltag der TTBL macht der Post-Express Station bei Tabellenführer Saarbrücken. Mühlhausens Trainer Schreyer bleibt trotz Negativserie im Saarland optimistisch.

Saarbrücken. „So schlimm ist die Tatsache gar nicht, dass wir noch nie in Saarbrücken gewonnen haben. Einerseits sprechen wir von einer absoluten Top-Adresse im europäischen Tischtennis. Andererseits können wir nun endgültig befreit aufspielen und in der Aufstellung vielleicht mal richtig was riskieren“, erklärt Mühlhausens Chef-Trainer Erik Schreyer. Er und seine Post-Männer sind am Sonntag, ab 16 Uhr, zu Gast beim 1. FC Saarbrücken-TT. Seines Zeichens Deutscher Vize-Meister und amtierender Champions-League-Sieger. Eine hohe Hürde also für die Thüringer am 5. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL).

Wie schwer die Aufgabe sein wird, lässt sich allein am Kader der Saarländer ablesen. In den letzten Jahren, angeführt von den Weltklasse-Spielern Patrick Franziska und Darko Jorgic, bereits überaus erfolgreich und titelbehaftet, wurde in der Transferperiode 2023 richtig zugelegt. Mit Cedric Meißner (Deutschland) und Eduard Ionescu (Rumänien) wurden gleich zwei hoch veranlagte junge Athleten verpflichtet; als „Königstransfer“ gesellt sich das japanische Abwehr-Ass Yuto Muramatsu hinzu. Er wechselte von Ligakonkurrent Mainz an die Saar. Drei Neuzugänge – nicht bloß für die Tiefe, sondern Leistungsträger. Zu diesem illustren Kreis stoßen die Nationalspieler Cedric Nuytinck (Belgien) und Abdullah Yigenler (Türkei) hinzu. „Ein gigantischer Kader. Konzipiert für den Gewinn von Titeln. Von sowas können kleine Clubs in der TTBL nur träumen“, sagt Schreyer ohne Anflug von Neid.

Die Favoritenrolle ist von dieser Seite her klar verteilt. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Mühlhäuser in Saarbrücken bisher sieglos sind. „Teilweise waren wir kurz davor, haben uns dann aber selbst um den Erfolg gebracht. Ein Fluch ist das sicher nicht, daran glauben wir als gestandenes Team nicht“, macht Erik Schreyer deutlich. Und, nach dem ordentlichen Saisonstart mit den Siegen über Ochsenhausen und Fulda (je 3:1) sowie der Schlappe in Grünwettersbach (0:3) und dem Pokal-Erfolg in Neckarsulm (3:0) haben die Postler beim FCS nicht den ganz großen Druck. Obgleich das anstehende Programm kein leichtes ist. Am Sonntag, 8. Oktober, wird Rekordmeister Borussia Düsseldorf am LOTTO Thüringen Center Court vorstellig. Die Begegnung mit Superstar Timo Boll & Co. ist ausverkauft. Für die übrigen Heimspiele der Hinrunde sind indes reichlich Ticket-Bestände im Onlineshop erhältlich.

Die TTBL-Partie zwischen dem 1. FC Saarbrücken-TT und dem Post SV Mühlhausen (1. Oktober 2023, 16 Uhr, Halle Hermann-Neuberger-Sportschule) wird live im Stream auf DYN übertragen.