Taktische Finesse legt Grundstein zum Sieg

Trotz einiger personeller Engpässe, holte die fünfte Mannschaft des Post SV Mühlhausen mit Volker Porzelt, Sandra Schröter und Maximilian Brüning den KFV-Pokal und sicherte sich damit das Double. Top-Spieler Stephan Altrichter (2. von rechts) feierte gemeinsam mit seinen Teamgefährten. Er selbst hat großen Anteil am Gewinn der ersten Meisterschaft seit 2018 (Foto: Thomas Stecher).

Kreisoberliga-Meister Post SV Mühlhausen V gewinnt den Tischtennis-Kreispokal und macht das Double perfekt. Favorit VSG Oberdorla muss sich mit dem Silberrang begnügen. Blau-Weiß III und Kammerforst setzen sich hervorragend in Szene.

Mühlhausen. Die fünfte Mannschaft des Post SV Mühlhausen hat in der Besetzung mit Volker Porzelt, Sandra Schröter und Maximilian Brüning – durchaus überraschend – den Tischtennis-Pokal des Kreisfachverbandes Unstrut-Hainich (KFV) gewonnen. Auf dem zweiten Platz kam die favorisierte VSG 1882 Oberdorla ein, es folgten die dritte Vertretung des SV Blau-Weiß Mühlhausen und der SV Borussia Kammerforst. Die Endrunde im Modus „jeder gegen jeden“ hatte in der Bundesliga-Halle des Post SV am Kristanplatz stattgefunden und in diesem attraktiven, aber nicht immer reibungslos verlaufenden Wettbewerb gute Maßstäbe gesetzt.

Dass sich die Hausherren in einem spannenden Turnier durchzusetzen vermochten, war keineswegs von Beginn an angezeigt. In Stephan Altrichter, Max Bodewald, Georg Bratfisch und Silvio Ulbrich hatte den Postlern fast die komplette erste Garnitur gefehlt. „Wir müssen uns ganz herzlich bei Sandra und Max bedanken. Ohne ihr Einspringen hätten wir gar nicht antreten können“, erklärte Rekordspieler Volker Porzelt, der an diesem intensiven Pokal-Sonntag sein Punktspiele 23 bis 25 der laufenden Serie absolviert hat.

Die Gastgeber begannen mit einem souveränen 4:1 über Final-Neuling Kammerforst, hatten dann aber schon beim 4:3 gegen Blau-Weiß härtesten Widerstand zu brechen. Vier der sieben Partien gingen über die volle Distanz von fünf Sätzen – drei davon an die Blau-Weißen. Letztlich war es Volker Porzelt mit seinen 2,5-Punkte, der den Unterschied ausmachte. Gerade das Doppel an der Seite von Sandra Schröter, die im Einzel das Duell mit Maik Talkowsky für sich entschied, war enorm wichtig.

Das „Endspiel“ zwischen Post und der VSG war von viel Taktik geprägt. Als Teamchef berief Volker Porzelt für die Einzel Sandra Schröter auf die zweite Position und überrumpelte die Vogteier mit Maximilian Brüning als Nummer eins. Sich selbst bot er an Position drei auf. Und diese nicht risikolose Marschroute ging im Endeffekt voll auf. Porzelt, der VSG-Top-Mann Olaf Schreiber ganz bewusst aus dem Weg gegangen war, erfüllte gegen Steven Lehnert und Pia Scherzberg seine „Pflicht“ mit Bravour (jeweils 3:0) und blieb im Einzel insgesamt ungeschlagen (6:0). Widerpart Schreiber tat es ihm gegen Sandra Schröter (3:0) und Max Brüning (3:1) gleich, hatte aber gerade im zweiten Spiel alle Hände voll zu tun. Denn Brüning sollte sich seine besten Vorstellungen bis zum Schluss aufgehoben haben. So hatte er zunächst Pia Scherzberg mit 3:1 bezwungen und den entscheidenden Vorteil erzielt. Danach sollten sich selbst gegen den übermächtigen Schreiber durchaus gute Möglichkeiten ergeben. Doch die Lücke war aufgetan und Sandra Schröter nutzte die Steilvorlage mit all ihrer Erfahrung aus: Beim Stand von 3:3 hielt sie Steven Lehnert souverän mit 3:0 in Schach. Das Double aus Meisterschaft und Pokal war für den Post SV eingefahren; das verlorene Doppel blieb aus Mühlhäuser Sicht Randnotiz.

Vollumfänglich zufrieden dürften indes die Vogteier mit dem zweiten Silberrang der Saison nicht sein. Nach Platz zwei hinter Post in der Kreisoberliga sollte der „Pott“ unbedingt in die Vitrinen der VSG wandern, doch der Tag hätte für den mit Olaf Schreiber, Pia Scherzberg, Marko Schröter, Steven Lehnert und Gerd Peterseim mit voller Kapelle angereisten Favoriten durchaus schon negativ beginnen können. Der 4:3-Sieg gegen Blau-Weiß war alles andere als ein Selbstgänger – eine Niederlage hätte dem Turnier wohl einen anderen Charakter verliehen. So kamen aus VSG-Sicht ein 4:0 über Kammerforst und das 3:4 gegen die Postler hinzu.

Dass die Blau-Weißen, in großer Anzahl angetreten und von einigen Fans begleitet, nach dem 3:4 gegen die VSG auch im Duell mit Post eine solch hauchdünne Niederlage hinnehmen mussten, verhinderte höhere Weihen; das 4:2 über Kammerforst bescherte zumindest Bronze. Bereits zur Eröffnung hatten Abteilungsleiter Michael Meißner, Vereinslegende Arnulf Fehdler, Thomas Rohrberg, Maik Talkowsky und Peter Dressel den Rahmen genutzt und sich herzlich von Teamgefährten Christian Conrady verabschiedet. Nach etlichen Jahren im Blau-Weiß-Trikot und großen Erfolgen, zieht es den sympathischen Leistungsträger zur neuen Spielzeit zurück in seine Hüpstedter Heimat.

Obgleich ohne Sieg geblieben, hat die Borussia aus Kammerforst bei ihrer Endrunden-Premiere einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Ebenfalls bloß mit drei Aktiven angetreten, kämpfte der Siebte der Kreisoberliga stets vorbildlich; Sebastian Petri holte alle drei Einzelerfolge der Borussen. „Wir wollten nicht gleich beim ersten Mal alles zeigen. Aber wir kommen wieder“, sagte Kammerforsts Thomas Schreiber beim anschließenden Stelldichein. Zum einen Teil sicher im Scherz, zum anderen wohl doch nicht nur. In Zukunft jedenfalls, ist seiner Truppe einiges zuzutrauen.

Apropos Zutrauen: Post V vertritt nun den Unstrut-Hainich-Kreis im Bezirkspokal-Finale (C-Klasse/Kreisligen) am 29. April in der Mühlhäuser Georgii-Halle. Kontrahenten dort sind der TTC Oberbösa, der SV 05 Friedrichroda II, Lok Erfurt IV, Hydro Nordhausen V und der TTV Dingelstädt II. In der B-Klasse (bis einschließlich 1. Bezirksliga) ist zudem der TTV TWB Bad Langensalza qualifiziert.