Sieg aus dem Kuriositätenkabinett

Vor den beiden Top-Duellen mit Zeulenroda und Leutzsch II haben die Post-Damen, hier mit ihren Betreuern Reinhard Köneke und Matthias Windloff sowie mit Spieltags-Sponsor Uwe Genzel (Arbeitsschutzbüro), die Tabellenspitze der Oberliga erobert (Foto: Max Brüning/Verein).

Tabellenführung in einem ungewöhnlichen Heimspiel! Dank eines 7:3-Erfolgs über den TTC Elbe Dresden übernehmen die Damen des Post SV den ersten Rang der Tischtennis-Oberliga. Am Wochenende warten die Top-Duelle.

Mühlhausen. Die Frauen des Post SV haben die Tabellenspitze der Tischtennis-Oberliga (Mitte) übernommen. Der 7:3-Heimerfolg über die sympathische Truppe des TTC Elbe Dresden ließ die Mühlhäuserinnen (25:3-Punkte/+74) an der Zweitliga-Reserve des LTTV Leutzscher Füchse (24:4/+46) vorbei auf Rang eins klettern. Damit hat das Team vom Kristanplatz die Meisterschaft und den avisierten Aufstieg in die Regionalliga nun in eigenen Händen, bevor es an die finalen Top-Duelle der Rückrunde gehen wird.

Die Begegnung mit den Sächsinnen war eine kuriose: Bereits nach knapp 50 Minuten war das Spiel beendet; einige Zuschauer, die es nicht ganz pünktlich zur Mittagsstunde in die Halle geschafft hatten, sahen noch nicht einmal ein paar letzte Ballwechsel. Was war passiert? Die Postlerinnen, dieses Mal von Reinhard Köneke und Matthias Windloff betreut, konnten von Haus aus nur zu dritt antreten. Kira Kölling war mit Coach Michael Günzel zu den Deutschen U15-Meisterschaften nach Bad Friedrichshall (Baden-Württemberg) gereist, Madeleine Teichert fehlte krankheitsbedingt und auch Heidi Hildebrand musste passen. So blieben die vierte Einzel-Position und ein Doppel seitens des Post SV unbesetzt – drei Punkte gingen also „kampflos“ an die Elbe.

Doch auch das Team aus Dresden war nicht gänzlich sorgenfrei nach Mühlhausen gereist. Spitzenspielerin Helen Morgenstern hatte sich zwar das Trikot übergestreift, konnte aber dennoch nicht spielen und gab „nur die Hand“. Die geheime Doppel-Aufstellung sorgte zudem dafür, dass die beiden spielfähigen beziehungsweise tatsächlich anwesenden Paare nicht einmal aufeinandertreffen sollten. Nach ein paar Augenblicken stand es 1:1; lediglich ein Ball war tatsächlich gespielt worden. „Ich bin nun 50 Jahre im Tischtennis unterwegs, aber so etwas Kurioses habe ich bisher nicht erlebt“, erklärte Reinhard Köneke. Der erfahrene Trainer wusste nicht wirklich, ob er sich freuen oder ärgern sollte. Die wenigen Fans auf den Rängen jedenfalls waren sichtlich verwirrt.

Und die Verwirrung sollte sich in den Einzeln kaum legen. Denise Husung gewann ihr Duell mit Helen Morgenstern kampflos mit 3:0 und im unteren Paarkreuz bekam Dresdens Helen Seifert einen Zähler „geschenkt“. Tischtennis wurde dann aber doch gespielt: Annika Fischer war gegen Christin Wasser ordentlich gefordert, fand sich nach einem Kaltstart jedoch immer besser zurecht (3:0). Am Nebentisch hatte die gute Elina Vakhrusheva gegen Katja Polotzek alles fest im Griff (3:0). Zwei weitere Spiele gab es noch zu bestaunen, obgleich diese im Schnelldurchlauf passierten: Denise Husung gab Christin Wasser mit 0:3 das Nachsehen und Elina Vakhrusheva ließ Helen Seifert nicht zur Entfaltung kommen (3:0). Ein „Kampfloses“ an Annika Fischer und eines an Leipzig – das 7:3 in Rekordzeit war unter Dach und Fach.

Anschließend wurde die neu errungene Spitzenposition in kleinem Rahmen gefeiert; der Fokus ruhte allerdings bereits spürbar auf dem nächsten Wochenende. Am 18. März, 18 Uhr, geht es an heimischen Tischen gegen den guten Post SV Zeulenroda. Am Sonntag, 13 Uhr, steht auswärts der Oberliga-Gipfel bei den Leutzscher Füchsen auf dem Programm.