Posts Herren gewinnen ihr Heimspiel am LOTTO Thüringen Center Court gegen den TTC Zugbrücke Grenzau mit 3:0. Habesohn, Ionescu und Bertrand punkten vor über 200 Fans und verteidigen Platz vier im Tableau der Tischtennis Bundesliga.
Mühlhausen. „Das war richtig gut für das Selbstvertrauen der Mannschaft“, quittierte Post-Kapitän Daniel Habesohn kurz und präzise den 3:0-Heimerfolg der Mühlhäuser Herren über den zuletzt starken TTC Zugbrücke Grenzau. Am 17. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) beendeten die Postler, erneut ohne ihren erkrankten Trainer Erik Schreyer und den angeschlagenen Steffen Mengel, ihre kurze Durststrecke von zwei Niederlagen und unterbrachen gleichzeitig den Lauf der Westerwälder. Das vom Abstieg bedrohte Team von Coach Slobodan Grujic hatte zuletzt den ASV Grünwettersbach, Primus Borussia Düsseldorf und den TSV Bad Königshofen geschlagen.
Die Grundvoraussetzungen ließen einen langen Nachmittag am LOTTO Thüringen Center Court erwarten, doch die Hausherren waren von Beginn an bei allen Knackpunkten hellwach. Daniel Habesohn hatte zunächst seine liebe Mühe mit dem veranlagten Maciej Kubik – allen voran mit den Aufschlägen des jungen Polen. So mussten „schnell ein paar taktische Umstellungen her“, wie der Routinier aus Österreich selbst bekannte. Diese fruchteten und bescherten ein doch souveränes 3:1.
Nun waren alle Augen auf Ovidiu Ionescu gerichtet. Der Rumäne konnte erst am Morgen des Spieltags nach Deutschland zurückkehren, hatte am Abend zuvor beim WTT-Contender in Jordanien das Mixed-Finale bestritten. Zwar mit der Silbermedaille im Gepäck, dafür aber mit wenig Schlaf, bekam der Mühlhäuser Publikumsliebling den unumstrittenen Grenzauer Top-Mann, Feng Yi-Hsin aus Taiwan, vorgesetzt. Der hatte alle seine bisherigen Einzel der Rückserie gewonnen und legte los, wie die häufig zitierte Feuerwehr. Dank einiger beherzter Aktionen erhielt Ionescu jedoch Zugriff auf den ersten Satz und gewann diesen nach 2:7 mit 15:13. Auch Durchgang zwei ging an den Mühlhäuser – was nicht bedeuten sollte, dass nun alles in trockenen Tüchern war. Feng meldete sich stark zurück und egalisierte (2:2). Doch weder der Ausgleich in Sätzen, noch ein hitzig diskutierter Kantenball im Fünften brachten Ionescu dieses Mal vom Kurs ab – das 11:7 zum 3:2 und 2:0-Pausenstand wurde lautstark bejubelt.
Die Bühne war somit optimal bereitet für Irvin Bertrand und den zweiten Teil seines TTBL-Comebacks. In der vergangenen Woche hauchdünn von Bremens Weltklasse-Akteur Mattias Falck abgefangen, zauberte er im Duell mit Patrick Baum gleich eine Vielzahl von sehenswerten Bällen auf den Tisch und trug einen feinen 3:1-Sieg davon. „Als wäre er niemals weg gewesen“, staunten nicht wenige der etwas mehr als 200 Fans am Kristanplatz. Selbst viel Aufhebens um seine Person wollte der Franzose naturgemäß nicht machen, bedankte sich brav beim Publikum und widmete sich umgehend der Regeneration.
In der Tabelle der TTBL verbleiben die Mühlhäuser mit nunmehr 20:14-Punkten auf dem vierten Platz. Nach den beiden Halbfinals in der Champions League steht am 25. Februar (15 Uhr) das Highlight-Heimspiel gegen Rekordmeister Borussia Düsseldorf auf dem Programm.