Gruppensieg mit Maximal-Ausbeute

Ein überragend aufgelegter Steffen Mengel (links) ließ dem guten Ungarn Nandor Ecseki im dritten Einzel des hochklassigen Abend in Wels kaum eine echte Chance und bescherte seinen Mühlhäusern den Endstand von 3:0 (Foto: Maximilian Brüning).

Die Herren des Post SV beschließen die zweite Phase der Tischtennis-Champions-League mit einem 3:0 bei Österreichs Meister SpG Felbermayr Wels. In der Königsklasse stehen damit insgesamt sieben Siege aus sieben Partien zu Papier – Halbfinale mit vollen zwölf Punkten gebucht.

Wels. Der Post SV trotzt im Moment allen Herausforderungen und Strapazen mit Bravour: Ziemlich genau 48 Stunden nach dem 3:2-Heimerfolg über den TTC Schwalbe Bergneustadt am 9. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) – die Marathon-Partie hatte vier Stunden gedauert – waren die Mühlhäuser in der Champions League (TTCLM) gefordert. Auf dem Programm hatte das letzte Duell der Müntzerstädter in der zweiten Gruppenphase gestanden. Längst waren für die Truppe von Trainer Erik Schreyer der erste Platz und der Einzug ins Halbfinale gebucht; der Gastauftritt bei Österreichs Meister SpG Felbermayr Wels hatte im Prinzip für die Postler keine ernsthafte Bedeutung mehr. Doch den Ankündigungen, nichts herschenken und die maximale Ausbeute von zwölf Punkten holen zu wollen, wurde am Tisch vor allem kämpferisch eindrucksvoller Nachdruck verliehen.

Aufgrund einer gesundheitlichen Unpässlichkeit hatte Kapitän Daniel Habesohn vorsorglich auf der Bank Platz genommen, Erik Schreyer sich für eine durchaus extravagante Aufstellung entschieden. Ovidiu Ionescu, als Nummer zwei aufgeboten, durfte zuerst in die Box und sich mit dem österreichischen Jung-Nationalspieler Andreas Levenko messen. Dieser hatte im Hinspiel am LOTTO Thüringer Center Court Habesohn mit druckvollen Aktionen auf dem falschen Fuß erwischt und den Ehrenpunkt gesichert. Und auch gegen Ionescu begann er furios (11:5), doch der Mühlhäuser schüttelte seine Müdigkeit rechtzeitig aus den Beinen. Dass es nach 11:9, 11:9 und 10:8 (bei eigenem Aufschlag) für den Postler überhaupt in den „Decider“ ging, lag an der guten Moral Levenkos. Der verkürzte fünfte Satz war dann jedoch eine klare Sache für Ionescu (6:1).

So konnte der junge Kim Taehyun, erstmals zum Top-Mann des Post SV berufen, mit einem 1:0 im Rücken gegen den 23-jährigen Tschechen Jiri Martinko an den Tisch gehen. Zwischen den beiden Heißspornen entwickelte sich eine sehenswerte Berg- und Talfahrt der Leistungen, in der sich Kim – trotz deutlicher Schluss-Schwierigkeiten beim eigenen Aufschlag – hauchdünn mit 3:2 behauptete (-6, 5, -6, 10, 6:5). Der Jubel des veranlagten Südkoreaners war groß. „Ich bin dem Trainer, meinen Teamkollegen und dem Verein unendlich dankbar, dass ich immer wieder Einsätze bekomme. Ich will das Vertrauen natürlich mit Punkten zurückzahlen“, erklärte ein glücklicher Kim Taehyun.

Das nicht unbedingt fest eingeplante 2:0 beflügelte schließlich Steffen Mengel zu einer Gala. Gegen den gewiss nicht schlechten Ungarn Nandor Ecseki brannte der Siegerländer ein Tischtennis-Feuerwerk erster Güte ab und schüttelte sich gehörig den Frust der beiden Einzelniederlagen im Duell mit Bergneustadt aus dem Mantel (11:6, 11:3, 16:14). Das 3:0 war perfekt.

„Wahnsinn. In der Champions League sieben Siege in sieben Spielen – ich bin sprachlos“, erklärte Erik Schreyer. Für ihn und den Post SV ist es die erste Teilnahme am Halbfinale, in welchem wohl nur deutsche Teams stehen: Der Post SV, Saarbrücken, Neu-Ulm und Borussia Düsseldorf. So kommt es –  bisher Mitte Februar – zu einem Aufeinandertreffen mit den Borussen oder den Saarländern. „Klar, die Vorfreude ist jetzt schon groß. Doch haben wir bis dahin in der Bundesliga noch richtig viel zu tun“, sagte Erik Schreyer.

Am kommenden Montag, 19 Uhr, geht es in der TTBL zum TTC Neu-Ulm; am 21. Dezember kommt Bad Königshofen zur „Weihnachtspartie“ nach Mühlhausen (18:30 Uhr). Die Ticket-Reservierung erfolgt ausschließlich per Mail über info@post-muehlhausen.de oder via Telefon in unserer Geschäftsstelle unter 03601/4020 (bitte Öffnungszeiten beachten).