Ein schweres Stück Arbeit

Durchatmen nach dem ersten Spiel in der TTCLM: Post-Trainer Erik Schreyer, Steffen Mengel, Kapitän Daniel Habesohn, Ovidiu Ionescu, Debütant Kim Taehyun und Physiotherapeut Torsten Uczessanek (Foto: Thomas Stecher).

Die Herren des Post Mühlhausen ringen zum Aufgalopp der Tischtennis Champions League in Tschechien den gastgebenden SKST Havířov mit 3:2 nieder. Steffen Mengel, ein starker Kim Taehyun und Kapitän Daniel Habesohn punkten.

Havířov. Die Herren des Post SV haben sich zum ersten Sieg der laufenden Saison gearbeitet. Der Tischtennis-Bundesligist aus Mühlhausen setzte sich im ersten Spiel der Gruppenphase in der Champions League knapp, aber letztendlich verdient mit 3:2 gegen den tschechischen Erstligisten SKST Havířov durch und hat sich damit alle Chancen auf ein Weiterkommen unter die zwölf besten Teams in Europa bewahrt. In der Liga hatte es zuvor Niederlagen bei Rekordmeister Düsseldorf (0:3) und beim SV Werder Bremen (1:3) gegeben. Von einem Fehlstart wollte man im Lager der Müntzerstädter dennoch nichts wissen – auf der internationalen Bühne sollte das notwendige Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben national und international gesammelt werden.

Allerdings hatte die favorisierte Mannschaft von Trainer Erik Schreyer vor allem in Havířovs bärenstarken Usbeken Zokhid Kenjaev einen harten Brocken aus dem Weg zu räumen. Der Linkshänder gewann zunächst mit 3:1 in Sätzen gegen den an Position zwei aufgebotenen Steffen Mengel und besorgte somit das 1:0 für die Hausherren. Und beim 2:1 für die Postler ließ er dem für Kapitän Daniel Habesohn eingewechselten Ovidiu Ionescu nicht die Spur einer Chance (3:0). „Ich habe ihn heute das erste Mal gesehen. Er spielt unglaublich schnell und risikoreich. Fast wie ein junger Chinese“, analysierte Miroslav Schenk. Der Tscheche war viele Jahre die Nummer eins des Post SV in der Ober- und Regionalliga; lebt in Havířov und arbeitet heute als Nachwuchstrainer. Die Wiedersehensfreude war beiderseits groß, auch wenn Schenks Verein am Ende knapp das Nachsehen hatte.

Dass der kleine Thüringer Fan-Tross dennoch jubeln durfte, war ein Verdienst einer soliden Kollektivleistung: Habesohn, zunächst als Top-Mann aufgeboten, behauptete sich gegen Jan Valenta in drei intensiven Durchgängen. Beim 1:1 sollte schließlich der junge Südkoreaner Kim Taehyun ein großartiges, offizielles Debüt im Post-Trikot geben. Im Duell mit Simon Belik präsentierte sich der Neuzugang stellenweise in überragender Spiellaune und ließ – bis auf Satz drei – keine Luft an die so wichtige 2:1-Führung für den Favoriten.

In der finalen Begegnung überzeugte schließlich auch Steffen Mengel vorbehaltlos: Gegen Kenjaev noch deutlich zu passiv, übernahm der hochgewachsene Siegerländer im Kräftemessen mit Jan Valenta spätestens Ende des ersten Durchgangs die Kontrolle und die Verantwortung für sein Team. Ab Satz zwei war die Lockerheit aus dem Training und aus dem Spiel gegen Bremen zurück; die Bälle kamen fast permanent wunschgemäß. Mengels 3:0 war der Schlusspunkt unter einem spannenden Start in die europäische Königsklasse.

„Ein Biegen und Brechen. Unterm Strich zählt nur der Sieg. Wir werden uns zu steigern wissen,“ bilanzierte Daniel Habesohn. Das kommende Programm zieht die Partien gegen Arteal SD Compostela (Donnerstag, 17 Uhr) und Freitag gegen Österreichs Spitzenclub TTC Wiener Neustadt (Freitag, 17 Uhr). Die Österreicher haben sich parallel zum Post SV deutlich mit 3:0 gegen den spanischen Vertreter behauptet und werden wohl die härteste Nuss für die Müntzerstädter.