Die Reserve von Tischtennis-Erstligist Post SV Mühlhausen startet erst Ende September in die Oberliga-Saison. Talente Fabian Günzel und Ivo Quett sollen viel Einsatzzeit bekommen. Lettischer Meister „lauert“ in der dritten Mannschaft.
Mühlhausen. Es war ein gehöriges Stück Arbeit für die Verantwortlichen des Post SV Mühlhausen, die Spielplangestaltung für die Hinrunde der Tischtennis-Saison 2022/23 in ordentliche Bahnen zu lenken. Chaos und reichlich Unsicherheiten auf der ganz großen internationalen Bühne, eine TTBL-Ansetzung als extrem viel Geduld und Flexibilität forderndes Stückwerk, kurzfristige Verschiebungen in der Champions League (TTCLM) und die Tatsache, dass die Mühlhäuser nun drei Mannschaften in Bundesspielklassen haben und diese immer separat in einer einzigen Halle unterbringen müssen – die Herausforderungen waren doch recht groß. „Wir mussten ganz schön puzzeln, umplanen und stellenweise immer noch mutmaßen. Spielt unsere erste Mannschaft daheim, brauchen wir dazu etliche Tage lang alle ehrenamtlichen Kräfte und die volle Kapazität. Ist dann die Oberliga mit Damen oder Herren an der Reihe, kann am Kristanplatz parallel dazu kein anderes Punktspiel stattfinden. Das schlägt natürlich bis auf die Teams in der Bezirksliga durch. So richtig Spaß macht das nicht; Corona kann dafür aktuell auch nicht als Ausrede herhalten“, erklärt Posts Chef-Coach Erik Schreyer.
Als Spielertrainer wird der Vogtländer in dieser Runde als Nummer zwei in der Müntzerstädter Reserve aufschlagen. Diese ist als Thüringer Meister in die Oberliga (Mitte) aufgestiegen und hat sich namhafter Konkurrenz aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und aus Thüringen zu erwehren. „Die Liga ist in dieser Runde extrem stark besetzt – viele gute Vereine, viele starke Spieler“, weiß Schreyer.
Nach etlichen „Umbaumaßnahmen“ am Spielplan steht nun fest, dass die zweite Mannschaft der Postler an eigenen Tischen in die Saison gehen kann. Und das gleich dreifach: Am 29. September ist der TTC Holzhausen zu Gast (18 Uhr), einen Tag später wird die DJK Biederitz vorstellig (14 Uhr) und am 8. Oktober steigt das Thüringer Derby gegen den Post SV aus Zeulenroda (18 Uhr). „Da wollen wir uns schon ein kleines Polster schaffen, damit wir von Beginn an in ruhigen Fahrwassern schippern. In erster Linie wollen wir schnellstmöglich genügend Punkte für den sicheren Klassenerhalt sammeln. Das wird schwer genug. Dann sehen wir weiter“, gibt Schreyer die Marschroute vor.
Damit es mit dem Verbleib in der Oberliga auf Anhieb klappt, wurde das Gesicht der Mühlhäuser Reserve deutlich verändert: An Position eins thront der Südkoreaner Kim Taehyun, der allerdings vorwiegend in der TTBL zum Einsatz kommen wird, ihm folgt Erik Schreyer als spielender Trainer und treibende Kraft hinter dem Gesamtprojekt. Dieses sieht nämlich vor, dass mit Fabian Günzel (18) und Ivo Quett (12) zwei Thüringer Talente eingebaut werden und genügend Spielzeit bekommen sollen. Für Tiefe und für Güteklasse im Kader sorgen die Post-Rückkehrer Chris Albrecht und Sandijs Vasiljevs. Zu dieser „illustren Truppe“ hinzugesellen wird sich noch der lettische Herren-Meister Daniels Kogans, der aufgrund seines niedrigen QTTR-Wertes zunächst in der 1. Bezirksliga aufgestellt werden musste. Jedoch ist der Europameisterschaftsteilnehmer fest in der Oberliga eingeplant. Ob indes der bärenstarke Ukrainer Kyrylo Samokysh, als Nummer drei gelistet, zum Einsatz kommen kann, liegt an der künftigen Entwicklung des Krieges in seinem Heimatland.