Vorläufiger Höhepunkt einer tollen Entwicklung

Denise Husung, gerade erst 16 Jahre alt, präsentierte sich in den letzten Wochen in bestechender Form. Sie wird dem Post SV auch in der neuen Saison erhalten bleiben und in der Damen-Oberliga aufschlagen (Foto: Christian Habel/Pixo).

Denise Husung vom Post SV gibt mit 16 Jahren eine gute Premiere bei den Deutschen Tischtennis-Meisterschaften der Damen in Saarbrücken. Thüringer Frauen-Titel, Silber bei den Mitteldeutschen und DM-Platz vier mit dem Mühlhäuser Mädels-Team – die letzten Monate hatten es wahrlich in sich für die gebürtige Niedersächsin.

Mühlhausen. Intensive Tage und Wochen liegen hinter Denise Husung vom Post SV Mühlhausen. Höhepunkt war für die junge Tischtennis-Spielerin gewiss ihre Premiere bei den Nationalen Deutschen Meisterschaften der Damen am vergangenen Wochenende. Die nunmehr 90. Auflage des, nach wie vor mit einiger Strahlkraft versehenen, Turniers hatte in der Hermann-Neuberger-Sportschule zu Saarbrücken stattgefunden und der 16-jährigen Oberliga-Akteurin einen ersten Einblick in das Konzert der deutschen Plastikball-Größen vermittelt.

Dabei verkaufte sich die einzige Starterin des Thüringer Tischtennis-Verbandes (TTTV) richtig teuer – wie passend zu ihren imposanten Vorstellungen in letzter Zeit. Freilich, in der ersten Hauptrunde profitierte die Postlerin davon, dass Alena Lemmer (TSV 1909 Langstadt/Hessen) gar nicht erst an den Tisch kommen konnte. Doch im Achtelfinale zeigte Denise deutlich, dass sie absolut nicht unverdient eine solche Meisterschaft spielt. Im Duell mit Jung-Nationalspielerin Sophia Klee vom Erstligisten TTC 1946 Weinheim (Baden-Württemberg) hieß es am Ende zwar 0:4 aus der Sicht der Mühlhäuserin, doch die Sätze waren allesamt knapp (-10, -8, -6, -9). Beachtlich, bedenkt man alleine den Unterschied bei den QTTR-Werten beider. Die Kleinigkeit von exakt 300 Punkten trennen Klee (2090), die bereits eifrig als Live-Kommentatorin bei Tischtennis-Events arbeitet, und Husung (1790), die nach Möglichkeit vier Mal pro Woche trainiert.

Im Gegensatz zur Einzel-Konkurrenz ging es im Damen-Doppel relativ kurz und schmerzlos: An der Seite von Luisa Reising (Alemania Riestedt) blieb die TTTV-Starterin gegen die Kombination Lea Lachenmeyer (TT Frickenhausen) und Alexandra Schankula (DJK Sportbund Stuttgart) klar mit 0:3 vom Tisch. Im Mixed war Denise Husung nicht am Start.

„Ihre Entwicklung, ganz speziell in den letzten sechs, acht Monaten, ist wirklich großartig. Sie spielt sehr gut, ist persönlich gereift und hat die jüngsten, hohen Wettkampf-Belastungen in beeindruckender Manier weggesteckt“, erklärte Mühlhausens Chef-Trainer Erik Schreyer zufrieden.

In der Oberliga (Mitte) kam die Rechtshänderin als bisher unangefochtene Nummer eins der Post-Damen auf eine stattliche 18:2-Bilanz. In Großbreitenbach folgte der erste große Paukenschlag mit dem Gewinn der Thüringer Einzel-Meisterschaft bei den Erwachsenen. Doch damit nicht genug: In Zella-Mehlis holte Denise Husung die Silbermedaille bei den Mitteldeutschen Meisterschaften der Damen und in Salzhemmendorf führte sie, gemeinsam mit Lilian Nicodemus, die weibliche Jugend der Mühlhäuser zum vierten Platz bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften.

Ein aberwitziges Pensum, bedenkt man, dass die junge Frau nicht auf ein Sportgymnasium geht, also Schule, Training und Wettkampf mehr oder minder in eigener Regie gestalten muss. Zudem scheut sich die Abwehrspielerin mit starkem Vorhand-Topspin nicht, nebenbei selbst als Betreuerin unterwegs zu sein.

Wenigstens in Richtung der Sommerferien wird nun auch im Hause Husung ein wenig mehr Ruhe einkehren. Vorher jedoch steht die AK19-Landesvorrangliste auf dem Plan. Diese muss Denise, trotz aller Erfolge, mitspielen, um bei der Thüringer Top-Rangliste startberechtigt zu sein. Doch auch diese Hürde wird eine Athletin ihres Formates zu bewältigen wissen. Schließlich hat sie mit ihren Mannschaftskameradinnen Annika Fischer, Elina Vakhrusheva, Lena-Marie Starkloff, Heidi Hildebrand und Madeleine Teichert in der Oberliga-Saison 2022/23 Großes vor.