Schreyer zollt Post-Mädels großen Respekt

Dürfen zurecht stolz auf sich sein: Die AK18-Mädchen des Post SV mit Denise Husung, Madeleine Teichert, Lilian Nicodemus, Merle Johanna Langner und Heidi Hildebrand (von links) spielten in Salzhemmendorf groß auf und holten Platz vier. Entsprechend zufrieden sind die Trainer Michael Günzel und Erik Schreyer (Foto: Verein).

Bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der AK 18 erreichen die jungen Mühlhäuser Damen einen hervorragenden vierten Platz. Lilian Nicodemus spielt „Turnier ihres Lebens“. Große Vorfreude auf die neue Saison in der Tischtennis-Oberliga.

Salzhemmendorf. „Wir können wirklich top-zufrieden sein. Das Halbfinale war erklärtes Ziel. Das haben wir gegen starke Konkurrenz erreicht und letztlich ist Platz vier das Optimum. Auf ihre Leistungen können unsere Mädels stolz sein. Ich bin auf alle Fälle richtig zufrieden“, zog Trainer Erik Schreyer ein erstes Fazit über die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Altersklasse 18. Das Mädchen-Team des Post SV Mühlhausen hatte sich als Nummer eins der Tischtennis-Region 8 (Mitteldeutschland) für das namhaft besetzte Finale in Salzhemmendorf (Niedersachsen) qualifiziert und sich dort mehr als achtbar aus der Affäre gezogen. Dass es nicht zu einer Medaille gereicht hat, störte im Lager der Thüringerinnen nur kurz – rasch war das Lächeln zurückgekehrt, als das Vollbrachte realisiert wurde.

Drei Tage intensive Tischtennis-Arbeit, zwei davon bei fast unerträglicher Hitze unterm Hallendach, hatte die jungen Postlerinnen, von Erik Schreyer und Michael Günzel betreut, auf den vierten Platz der besten nationalen Mannschaften gespült. „Nach den ersten Spielen der Vorrunde sah das allerdings nicht so aus“, gestand Schreyer. Gleich im ersten Duell mit der DJK SR Cappel (Nordrhein-Westfalen), schienen alle Hoffnungen auf eine Medaille für Denise Husung, Lilian Nicodemus, Heidi Hildebrand, Merle Johanna Langner und Madeleine Teichert zu schwinden. Nach einer 3:1-Führung geriet der Mühlhäuser Rhythmus ins Stocken; die ersten 2,5 Punkte von Lilian vermochten nicht, ein bitteres 4:6 zu verhindern. In Anbetracht der Übermacht des Mitfavoriten und Gruppenkopfes SU Neckarsulm (Baden-Württemberg) keine günstige Konstellation, wie Schreyer selbst zugab.

Doch die Mühlhäuserinnen steckten nicht auf. Ein klarer 6:0-Erfolg für sie über die SG Bruchköbel 1868 (Hessen) bei einem gleichzeitigen 0:6 von Cappel gegen Neckarsulm – noch war nicht alles verloren. „Es stand nicht wirklich gut für uns. Was dann folgte, war ein kleines Tischtennis-Wunder“, konstatierte Schreyer. Einerseits unterschätzte das Team aus Cappel die bis dahin chancenlose SG Bruchköbel und musste sich überraschend mit 4:6 geschlagen geben. Andererseits spielten die Postlerinnen gegen Neckarsulm sensationell auf und erkämpften sich ein 5:5-Unentschieden. Dabei zeigte Lilian Nicodemus (2,5) ihre bisher beste Leistung im Müntzerstädter Trikot und beflügelte damit ihre Kameradinnen. Denise Husung (1,5), eine furios agierende Heidi Hildebrand (1), Madeleine Teichert sowie Merle Johanna Langner brachten die Favoritinnen arg ins Wanken und beschenkten sich selbst mit dem Einzug ins Semifinale.

Und auch in den Medaillen-Spielen am Folgetag lag zunächst eine Sensation in der heißen Hallen-Luft: Gegen die Übermannschaft vom MTV Engelbostel-Schulenburg führte der Post SV mit 2:1 – Denise Husung hätte sogar auf 3:1 erhöhen können. Doch in Folge zogen die Niedersächsinnen deutlich an und setzten sich mit 6:2 durch. Bemerkenswert war dabei der 3:1-Sieg von Lilian Nicodemus über Top-Spielerin Laura Abaraviciute und die tolle Partie von Heidi Hildenbrand gegen Faustyna Stefanska, Tochter des einstigen Post-Trainers Zbigniew Stefanski.

In der Begegnung um den Bronzerang mussten die Mühlhäuser Mädchen dann sowohl den großen Anstrengungen, als auch der Klasse des TSV Schwarzenbek (Schleswig-Holstein) Tribut zollen – das 3:6 fiel letztlich sogar ein Stück zu hoch aus. Mit dem vierten Platz auf höchster Ebene verabschieden sich die Postlerinnen in die kurze Sommerpause; die Vorfreude auf die Saison in der Oberliga, mit den Neuzugängen Annika Fischer und Elina Vakrusheva, dürfte erheblich gesteigert worden sein.