Nach 14 Jahren zurück auf dem Thron

Die erfolgreiche Equipe des Post SV: Betreuer Michael Günzel, Erik Schreyer (Landesmeister Herren Einzel), Merle Johanna Langner (Landesmeisterin Mixed/3. Platz Damen Doppel), Denise Husung (Landesmeisterin Damen Einzel/Vize-Landesmeisterin Damen Doppel), Lilian Nicodemus (Vize-Landesmeisterin Damen Doppel) und Daniel Tihi (Vize-Landesmeister Herren Doppel) – es fehlen Ivo Quett (Vize-Landesmeister Herren Doppel) und Madeleine Teichert (3. Platz Damen Doppel) (Foto: Verein).

Post Mühlhausens Bundesliga-Trainer Erik Schreyer ist neuer Thüringer Tischtennis-Meister der Herren. Denise Husung sorgt für doppelten Müntzerstädter Einzel-Triumph. Merle Langner erobert Gold im Mixed; zwei Silberne und eine Bronzene komplettieren die großartige Ausbeute.

Großbreitenbach. Diese Bilanz kann sich sehen lassen: Drei Titel, darunter die beiden in den Einzeln, zwei Silberränge sowie ein dritter Platz – der Post SV Mühlhausen darf mit dem Abschneiden bei den diesjährigen Meisterschaften des Thüringer Tischtennis-Verbandes (TTTV) der Damen und Herren sehr zufrieden sein. „Fünf Endspiele, fünf Mal mit Post-Beteiligung. Dass wir dann in drei Wettbewerben ganz oben auf dem Treppchen stehen, ist einfach stark. Denn wir sind nicht in jedem Finale favorisiert“, sagte Erik Schreyer nach dem Turnier in Großbreitenbach.

Dass der Mühlhäuser Bundesliga-Trainer am Ende den Landesmeister-Pokal wieder nach oben recken würde, daran ließ er, 14 Jahre nach seiner letzten Teilnahme an diesem Format, keine Zweifel aufkommen. „Ich habe mich voll auf den Einzel-Wettbewerb konzentriert, und das hat sich bezahlt gemacht. Mein Spiel war solide, in Nico Müller hatte ich einen starken Gegner im Finale“, bilanzierte Schreyer. 4:1 in Sätzen hieß es schließlich gegen den Topmann des TTC Schwarza, der in der neuen Saison ebenfalls in der Oberliga, dann für den TTC Zella-Mehlis, aufschlägt. Zuvor musste Schreyer weder in drei Duellen der Gruppenphase, noch in drei Partien der Hauptrunde einen Satz abgeben.

Für die anderen Postler lief die Einzel-Konkurrenz ebenfalls gut. Talent Ivo Quett, seit Wochen von einer extrem hohen Wettkampf- und Trainingsintensität belastet, musste im Achtelfinale die Segel streichen. Allerdings lieferte er sich zuvor einen sehenswerten Kampf mit dem starken Till Berbig vom USV Jena (3:4). Daniel Tihi hatte im Viertelfinale die Überlegenheit eines Nico Müller anzuerkennen (0:4). Als Duo mit vereinten Kräften spielten sie sich allerdings bis ins Endspiel. Auf dem Weg dahin schalteten sie die favorisierte Kombination Nico Müller/Philipp Tresselt (USV Jena/TTV Hydro Nordhausen/3:1) aus. Im Finale jedoch fehlte gegen Patrick Wohlfahrt/Robert Göpfert (Aufbau Altenburg/USV Jena) das Quäntchen Glück – 9:11 hieß es im fünften Durchgang aus Sicht der Mühlhäuser. Während Ivo Quett nun ein intensiver Sommer bevorsteht, werden sich die Wege des Post SV und Daniel Tihis nach zwei durchwachsenen Jahren trennen. Der junge Rumäne schließt sich dem TSV Bad Königshofen an.

Dass Damen-Tischtennis in Mühlhausen kein dürres Pflänzchen im Schatten der erfolgreichen Bundesliga-Herren ist, stellten die jungen Postlerinnen in Großbreitenbach unter Beweis. In eindrucksvoller Manier war Denise Husung im Einzel ins Halbfinale gestürmt. Doch hier schien Margarita Tischenko (SV Schott Jena) eine Nummer zu groß – rasch lag Denise mit 0:3 in Rückstand. Was folgten sollte, war eine unglaubliche Aufholjagd, die in einem sensationellen 4:3-Erfolg mündete. Beflügelt von dieser Energieleistung, zeigte die gebürtige Niedersächsin im Finale gegen Katharina Bondarenko-Getz (SV Schott Jena) ihre vielleicht beste Leistung im Trikot des Post SV und besiegte die Favoritin mit 4:1. „Was da passiert ist, war spektakulär. Vor Denise kann ich nur den Hut ziehen. Vor allem, wenn man bedenkt, wie viele Spiele sie an diesem Wochenende zu bestreiten hatte“, lobte Erik Schreyer. Denn auch im Damen-Doppel hatte Denise Husung, an der Seite ihrer gut aufgelegten Vereinskameradin Lilian Nicodemus, im Endspiel gestanden. Hier aber setzte sich die Klasse des Schott-Duetts Bondarenko-Getz/Tischenko durch (1:3), was dem Glanz der Silbermedaille jedoch keinen Abbruch tat. Zuvor hatten die so spielstarken Jenaerinnen bereits Posts Merle Johanna Langner und Madeleine Teichert auf den – großartigen – Bronzerang verwiesen (0:3).

Im Einzel waren derweil Lilian Nicodemus (3:4 gegen Bondarenko-Getz) und Madeleine Teichert (0:4 gegen Margarita Tischenko) etwas im Pech, schon im Viertelfinale auf übermächtige Gegnerinnen zu treffen. Etwas überraschend in der Vorrunde ausgeschieden war Merle Johanna Langner; für sie sollte die große Stunde jedoch im Mixed schlagen. Gemeinsam mit Sebastian Carl vom TTV Bleicherode sicherte sich die junge Sportschülerin, die den Mühlhäuser Kristanplatz verlassen und künftig für den TTC HS Schwarza spielen wird, überraschend die Landesmeisterschaft. Im Finale wurde die an Position eins gesetzte Kombination Katharina Bondarenko-Getz/Luc Röttig (Schott Jena/Hydro Nordhausen) mit 3:2 niedergerungen.

„Für unseren Post SV war das ein sehr gutes Wochenende. Der Teamspirit hat gestimmt, alle haben sich gegenseitig hervorragend unterstützt. Erneut geht ein dickes Extralob an Michael Günzel, der beide Tage im Prinzip durchgängig betreut hat. Er hat einen gehörigen Anteil an den Erfolgen“, so Chef-Trainer Erik Schreyer.

Bereits am kommenden Wochenende (4. und 5. Juni 2022) finden in Zella-Mehlis die 12. Mitteldeutschen Meisterschaften der Damen und Herren ihre Austragung – und die Mühlhäuserinnen und Mühlhäuser haben neuerlich die Chance, für Furore zu sorgen.