Paukenschlag gegen Weltmeister-Duo

Daniel Habesohn, Kapitän von Tischtennis-Erstligist Post SV Mühlhausen, stellte auf der großen internationalen Bühne vor allem seine Doppel-Qualitäten unter Beweis. In der TTBL, hier gegen Werder Bremen, lief es zuletzt auch im Einzel sehr gut für den Österreicher (Foto: Christian Habel/Pixo).

Daniel Habesohn und Doppelpartner Robert Gardos besiegen beim „Smash“ in Singapore die Schweden Mattias Falck und Kristian Karlsson. In der starken Einzelkonkurrenz scheitert der Österreicher, genau wie sein Mühlhäuser Teamgefährte Ovidiu Ionescu, frühzeitig.

Singapore. Ein durchwachsenes Zwischenfazit kann ein Herren-Trio von Tischtennis-Erstligist Post SV Mühlhausen nach den bisherigen Aufritten auf der – teilweise – großen internationalen Bühne ziehen. Bei der Premiere des hochdotierten Grand-Smash-Formates von World Table Tennis (WTT) in Singapore, vom Stellenwert wohl künftig unmittelbar hinter der Weltmeisterschaft einzuordnen, wollte für Daniel Habesohn (Österreich) und Ovidiu Ionescu (Rumänien) in der erlesen besetzten Einzel-Konkurrenz zunächst nicht alles optimal laufen. Beide Mühlhäuser waren direkt ins Hauptfeld der besten 64 Herren gesetzt – jeweils war früh Endstation. Habesohn hatte gegen einen überragend aufgelegten Patrick Franziska (Deutschland/1. FC Saarbrücken-TT), der auf seinem Marsch bis ins Viertelfinale unter anderem Chinas Superstar Xu Xin ausschalten sollte (3:2), deutlich mit 0:3 in Sätzen das Nachsehen. Dramatisch ging es indes bei Ionescu zu. Der rumänische Serienmeister lag im Duell mit Österreichs Routinier Robert Gardos schon 2:1 in Front und hatte auch im fünften Durchgang passable Chancen, wurde jedoch abgefangen (2:3). „Ich hatte bei 2:2 und 7:6 für mich eine gute Möglichkeit. Die habe ich nicht genutzt. Das hat mein Gegner letztlich bestraft“, analysierte Ionescu selbstkritisch.

Weniger Grund zur Unzufriedenheit hatte der langjährige Mühlhäuser Top-Akteur im Doppel, obgleich mit Partner Alvaro Robles (Spanien/TTC Bergneustadt) das Aus relativ früh besiegelt war. Nach Freilos in Runde eins scheiterten die Vize-Weltmeister von 2019 mit 0:3 an der Singapore-Kombination Shao Poh/Clarence Chew. „Die beiden haben wirklich gut gespielt. Das muss man anerkennen“, stellte Ovidiu Ionescu nach Turnier-Ende klar. Im Mixed, an der Seite von Landsfrau Bernadette Szocs, waren im Viertelfinale Sun Yingsha/Wang Chuqin (China) zu übermächtig (0:3).

Für gehörige Furore sorgten indes Daniel Habesohn und Robert Gardos im Doppel. Die zweifachen Europameister besiegten zunächst Eric Jouti und Vitor Ishiy (Brasilien) mit 3:1, um im Achtelfinale zum großen Paukenschlag auszuholen. Im Kräftemessen mit den amtierenden Weltmeistern, Mattias Falck und Kristian Karlsson (Schweden), triumphierten die Österreicher mit 3:2 – der fünfte Durchgang war dabei überraschend eindeutig (11:4). „Sie liegen uns von der taktischen Marschroute. Zuletzt haben wir diesen Vorteil nicht immer zu nutzen gewusst. Dieses Mal ist es aufgegangen, wir haben sehr gut gespielt“, resümierte Habesohn. Dass es im Anschluss nicht zum Sprung auf das Podest gereichte, lag am starken deutschen Duo Benedikt Duda (Bergneustadt) und Dang Qiu (Borussia Düsseldorf). Bis zum 2:2 herrschte Chancengleichheit; im fünften Satz zogen die Elften der Weltrangliste mit beeindruckenden Schlägen unwiderstehlich davon. „Das war eine gute Partie. Der fünfte Durchgang ging dann leider etwas zu schnell. Da waren unsere Kontrahenten einfach genauer und haben weniger Fehler gemacht“, konstatierte Daniel Habesohn.

Für Daniel Habesohn und Ovidiu Ionescu geht es, vor den schweren Aufgaben in der TTBL in Fulda (3. April, 15 Uhr) und daheim gegen Saarbrücken (5. April, 19 Uhr), vom 25. bis zum 31. März beim „WTT Star Contender“ in Doha weiter.

Apropos Doha: Der vorangestellte „Feeder“, ein Format für die junge, aufstrebende Generation, blieb für Postler Irvin Bertrand ein Intermezzo. In der zweiten Runde der Qualifikation unterlag der Franzose mit 1:3 gegen Zeng Beixun aus China.