Reichlich Selbstvertrauen getankt

Post-Kapitän Daniel Habesohn ließ die Mühlhäuser Bank jubeln. Der Österreicher gewann mit 3:0 in Sätzen gegen den kämpferischen Neu-Ulmer Vladimir Sidorenko und stellte auch insgesamt auf 3:0 für seine Farben (Foto: Christian Habel/Pixo).

Der Post-Express rollt unter Volldampf zu einem 3:0-Heimsieg über den TTC Neu-Ulm und bleibt Dritter in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL). Borussia Düsseldorf ist bereits am 11. Februar zu Gast am Kristanplatz. Ticket-Reservierung kann erst Anfang nächster Woche starten.

Mühlhausen. Die Herren des Post SV Mühlhausen können mit breiter Brust in einen intensiven Februar gehen. Am 15. Spieltag der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) setzte das Mühlhäuser Team von Trainer Erik Schreyer, nach wie vor ohne den verletzten Leistungsträger Steffen Mengel, ein echtes Ausrufezeichen und besiegte die Tabellennachbarn vom TTC Neu-Ulm überraschend klar mit 3:0. Das herbe 0:3 im Verlauf der letzten Woche bei den TTF Ochsenhausen war aus der letzten Ecke der Hinterköpfe verbannt; das Punktekonto auf tolle 20:10 hochgeschraubt. Einziger Wermutstropfen: Der zehnte Sieg der Saison musste neuerlich ohne Fans gefeiert werden.

Im Kräftemessen des Dritten gegen den Fünften schien es von Beginn an so, als wollten die Gastgeber ihrem Ruf als Post-Express unbedingt und vollumfänglich gerecht werden. Bereits im ersten Einzel des Nachmittages, Ovidiu Ionescu bekam es mit dem Portugiesen Tiago Apolonia zu tun, zerstreuten sich die vereinzelt gehegten Zweifel, ob denn die Aufstellung auch wirklich „getroffen“ wäre. Ionescu gewann den ersten Durchgang souverän mit 11:5 und wandelte im zweiten Satz einen 7:10-Rückstand noch in ein 13:11 – ein Knacks, von dem sich der Neu-Ulmer Spitzenmann nicht wieder erholte (11:9/3:0). In der Einzelstatistik kann der Rumäne, bereits seit 2015 in Diensten der Postler, mittlerweile auf ein beeindruckendes 11:5 verweisen.

In der zweiten Partie lag der Ausgleich für die Gäste in der Luft – allerdings nur der Papierform nach: Ioannis Sgouropoulos, Europas Jugend- und Junioren-Dominator der vergangenen Jahre und in der Weltrangliste (156:348) deutlich höher platziert, schien in der Favoritenrolle. Doch schon im ersten Satz ließ Irvin Bertrand den Griechen bedrohlich ins Wanken geraten (11:13), ehe er ganz groß aufspielte und die nominelle Neu-Ulmer Nummer eins in der Folgezeit von einer Verlegenheit in die nächste stürzte (11:3, 11:9, 11:6). „Ioannis ist ein starker Spieler. Doch ich konnte nach dem ersten Satz ein wenig die Taktik ändern. Und das hat gut funktioniert“, sagte der Franzose im Nachgang bescheiden. Positiv für Verein und Fans: Bertrand wird den Mühlhäusern weitere zwei Jahre erhalten bleiben.

Das 2:0 zur Pause war die optimale Steilvorlage für Kapitän Daniel Habesohn. Zwar steckte sein Gegenüber, der junge Russe Vladimir Sidorenko, zu keiner Zeit auf, doch gerade in den heißen Phasen des Duells bewies der routinierte Österreicher seine Extraklasse (11:5, 14:12, 11:9).

Düsseldorf kommt bereits im Februar an den Kristanplatz

Nun haben die Jungs von Erik Schreyer eine knappe Woche Zeit, sich auf die hohe Auswärtshürde beim TTC Bergneustadt (Sonntag, 6. Februar, 15 Uhr) vorzubereiten. Und auch danach geht es Schlag auf Schlag für die Müntzerstädter: Am 11. Februar, 19 Uhr, kommt Rekordmeister und Spitzenreiter Borussia Düsseldorf an den Kristanplatz; diese Begegnung war ursprünglich für den 20. März angesetzt gewesen. Zwei Tage nach dem Gastspiel von Timo Boll & Co. wird der 1. FC Saarbrücken-TT, der amtierende Pokalsieger, in Mühlhausen vorstellig (13. Februar, 15 Uhr).

Für beide Partien hoffen die Verantwortlichen des Post SV auf die Wiederzulassung von Tischtennis-Fans. Die Ticket-Reservierung kann voraussichtlich am 7. Februar beginnen, wenn der Freistaat Thüringen seine neue Corona-Verordnung präsentiert und das Zuschauerverbot im Sport aufgehoben hat.