Post-Express unter Volldampf ins Finale

Steffen Mengel in absoluter Top-Verfassung: Der Siegerländer im Trikot des Post SV setzte sich 11:9 im fünften Satz gegen den starken Grünwettersbacher Wang Xi durch, dabei hatte dieser bereits mit 2:0 in Front gelegen. Damit sollte der Weg nach Neu-Ulm für die Thüringer vorentscheidend geebnet sein (Foto: Christian Habel/Pixo).

Mühlhausens Tischtennis-Herren besiegen Erstliga-Konkurrent ASV Grünwettersbach mit 3:0 und bucht das Final-Four-Turnier Anfang Januar in Neu-Ulm. Steffen Mengel wandelt gegen Wang Xi einen 0:2-Satzrückstand noch in ein 3:2.

Mühlhausen. Die Bundesliga-Herren des Post SV Mühlhausen stehen erstmals seit 2017 wieder im Final Four um den Deutschen Tischtennis-Pokal. Dem 3:0-Heimsieg im Achtelfinale über den TSV Bad Königshofen hatte das Quartett von Trainer Erik Schreyer ein ebenso überzeugendes 3:0 über den ASV Grünwettersbach folgen lassen und damit den eigenen Fans das erste ganz große Ekstase-Erlebnis der Saison verschafft. Noch im letzten Jahr waren die Mühlhäuser – recht kläglich – mit 2:3 bei Zweitligist TTC Fortuna Passau gescheitert; spätestens seit vergangenem Sonntag ist dieser Schock endgültig verwunden und die Pokal-Euphorie zwischen Hainich und Unstrut wieder groß.

Nach vier Siegen in Serie – drei in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) und einem im Pokal – waren die Hausherren am endlich wieder gut besuchten Kristanplatz bis in die Haarspitzen motiviert. Auf der Gegenseite hatte der ASV, der einen deutlich späteren Austragungstermin wesentlich bevorzugt hätte, mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen. So musste sich Deutschlands Nationalspieler Ricardo Walther, in der Vergangenheit immer wieder ein echter Spielverderber für die Thüringer, angeschlagen mit einem Platz auf der Reservebank anfreunden. Und Deni Kozul war nach überstandener Verletzung noch nicht wieder bei den an diesem Tag dringend notwendigen 100 Prozent. Im ersten Duell mit Post-Kapitän Daniel Habesohn wehrte sich der 24-jährige Slowene nach Leibeskräften, doch der erfahrene Österreicher behielt in den entscheidenden Phasen immer wieder die Oberhand. Hoch konzentriert und mit guten Aktionen gewann Habesohn mit 3:1 in Sätzen und stellte auf 1:0 für die Müntzerstädter.

Das zweite Einzel war dann eines, um mit der Zunge zu schnalzen. Grünwettersbachs Wang Xi hatte sich gegen seinen vermeintlichen Angstgegner, Steffen Mengel, taktisch wieder einige Neuerungen einfallen lassen. Gepaart mit einer auf ein absolutes Minimum begrenzten Eigenfehlerquote ließ er den hochgewachsenen Siegerländer in den ersten beiden Durchgängen ziemlich ratlos am Tisch zurück. Doch Mengel, der in den vergangenen Wochen sehr intensiv gearbeitet hatte, knickte trotz einer derartigen Machtdemonstration nicht ein und egalisierte den Rückstand. Im finalen fünften Satz entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den der Postler mit 11:9 für sich verbuchen konnte.

Damit war für die Mühlhäuser die Ziellinie für das Erreichen des Final Four in Neu-Ulm (8. Januar 2022) bloß noch eine Umrundung entfernt. Diese meisterte schließlich Ovidiu Ionescu gegen den nie aufsteckenden Dänen Tobias Rasmussen (3:1) – der Jubel auf den Rängen erinnerte beinah an die stimmungsvollen Prä-Corona-Zeiten.

„Wir sind dieses Pokalspiel genauso angegangen, wie ich mir das von meiner Mannschaft gewünscht habe. Mit viel Leidenschaft, mit Kampfgeist und voll motiviert. Dieser Finaleinzug nach Neu-Ulm ist schon was Großes für uns als Verein, aber auch für unsere gesamte Tischtennis-Region“, erklärte Post-Cheftrainer Erik Schreyer unmittelbar nach Spielende.

Am kommenden Sonntag dürfen sich die Tischtennis-Fans auf das Thüringen-Hessen-Derby gegen den TTC Fulda-Maberzell freuen (31. Oktober 2021, 14.45 Uhr, Halle am Kristanplatz). Es gilt nach wie vor strikt die 3G-Regel; eine Reservierung der Tickets ist via Mail unter info@post-muehlhausen.de möglich, vereinzelt wird es auch an der Tageskasse noch Karten geben.